In die gesetzliche Grundversorgung werden Stromkunden automatisch eingestuft, wenn sie sich nicht aktiv für den Wechsel in einen anderen Tarif entscheiden. (c) proplanta
«Die Versorger haben die Marge erhöht», sagte Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, gestern in Mainz. Die Kosten beim Stromeinkauf seien für die Anbieter in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Die günstigere Beschaffung käme aber meist nicht beim Kunden an. Nach seiner Berechnung zahlt ein rheinland-pfälzischer Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.600 Kilowattstunden aktuell im Schnitt 1.134 Euro in der Grundversorgung - rund 30 Prozent mehr als noch Ende 2010.
In die gesetzliche Grundversorgung werden Stromkunden automatisch eingestuft, wenn sie sich nicht aktiv für den Wechsel in einen anderen Tarif entscheiden. Laut Verbraucherzentrale trifft das auf gut ein Drittel der Haushalte in Rheinland-Pfalz zu. «Es sind vor allem Menschen in diesem Tarif, die auch ein geringes Einkommen haben. Und für sie wäre es besonders wichtig, dass die Preise sinken», sagte Verbraucherzentralen-Vorstand Ulrike von der Lühe. Oft hätten sie gar nicht die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln, weil sie eine schlechte Bonitätsbewertung hätten. Die Grundversorger müssten die gesunkenen Beschaffungskosten endlich weitergeben. Häufig seien sie im kommunalen Besitz. (dpa)