Die Tierhaltung der Schweizer Landwirtschaft hat sich in den letzten 15 Jahren stark verändert. Viele Betriebe stellten auf extensivere Produktionsformen um. Heute produzieren freilaufende Kühe mit ihren Kälbern auf Weideland bestes Rindfleisch. Immer häufiger sind auch Stiere auf der Weide anzutreffen. Diese tierfreundliche Haltung ermöglicht den Tieren, ihren natürlichen Mutter- und Herdentrieb auszuleben. Die Kuh ist bereit, ihr Kalb gegen Gefahren zu beschützen. Das Gleiche gilt für den Stier, der seine Herde verteidigt und sich gegen Rivalen durchsetzt. Dieses natürliche Verhalten kann zu Konflikten mit Wanderern führen.
Die Tierhalter sind sich dieser Tatsachen bewusst. Die Weideeinteilung sowie die Linienführung von Wanderwegen werden durch Tierhalter und Wanderwegverantwortliche geprüft und optimiert. Dennoch kann es vorkommen, dass Wanderer auf Kühe mit Kälbern oder Herden mit einem Stier treffen. Dann gilt es, den angeborenen Beschützerinstinkten der Tiere Rechnung zu tragen: Wanderer sollen immer einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Tieren halten und den Wanderweg wenn möglich nicht verlassen. Die Kälber dürfen auf keinen Fall gestreichelt werden. Ein Hund erregt bei Kühen, Rindern und Stieren erhöhte Aufmerksamkeit und weckt das angeborene Abwehrverhalten. Hunde sind deshalb an der Leine zu führen und im Notfall loszulassen.
Bei vielen Weiden mit stark frequentierten Wanderwegen sind Informationstafeln über das richtige Verhalten angebracht. Bei Fragen stehen Fachstellen und bäuerliche Organisationen gerne zur Verfügung. Verschiedene Internetadressen bieten ebenfalls hervorragende Information: Schweizer Wanderwege
www.wandern.ch, Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL)
www.bul.ch, Mutterkuh Schweiz
www.mutterkuh.ch, Schweizerischer Bauernverband (SBV)
www.landwirtschaft.ch. (sbv)