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07.12.2020 | 04:41 | Einkaufsmeilen 

Weihnachtsgeschäft läuft nur schleppend an

Berlin - Auch am ersten verkaufsoffenen Adventssonntag in Berlin hielt sich der Andrang in den Geschäften in der Hauptstadt in Grenzen.

Einkaufsmeile
Das Weihnachtsgeschäft kommt auch in Berlin nicht in Gang: Für den Einzelhandel verlief das zweite Adventswochenende trotz des verkaufsoffenen Sonntags verhalten. Für die Gewerkschaft hingegen ist das ein Indiz der Vernunft. (c) proplanta
Zwar waren zahlreiche Menschen in den beliebten Einkaufsmeilen auf der Friedrichstraße und am Kurfürstendamm unterwegs. Vor einzelnen Läden in Charlottenburg bildeten sich auch Schlangen. Doch wirklich voll war es dem Eindruck eines dpa-Reporters zufolge nirgendwo.

«Meine Kollegen melden aus den Betrieben, dass es heute kein besonders hohes Aufkommen gab», sagte auch Erika Ritter, Fachbereichsleiterin Handel bei der Gewerkschaft Verdi. «Die Leute sind vernünftiger als manche glauben und haben zur Kenntnis genommen, dass das Coronavirus gefährlich ist und dass man sich in dieser Situation nicht umsonst ins Gewühl stürzen sollte.»

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg bestätigte diesen Eindruck. «Uns ist kein Shopping-Center bekannt, dass auch nur einmal schließen musste, weil es zu voll war und die 20-Quadratmeter-Regel nicht eingehalten werden konnte», sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen am Sonntagabend. Es habe keine großen Ballungen gegeben.

Der Berliner Senat hatte in der Adventszeit zwei verkaufsoffene Sonntage genehmigt. Der Handelsverband hätte angesichts der Corona-Krise gerne weitere durchgesetzt. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich dagegen ausgesprochen. «Man kann die Menschen nicht mit verkaufsoffenen Sonntagen überlisten», sagte Ritter.

Aufgrund der verordneten Einschränkungen verzeichnet vor allem der stationäre Handel mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft zum Teil deutliche Umsatzeinbußen. Busch-Petersen sprach am Sonntag von Umsatzeinbußen zwischen 20 und 50 Prozent im Vorjahresvergleich.

«Das Weihnachtsgeschäft findet nicht statt», sagte er. Zwar sei die Nachfrage bei Spielwaren oder Elektroartikeln besser als etwa im Bereich Bekleidung und Schuhe. Doch auch da würden die Umsätze aus dem Vorjahr «nicht annähernd» erreicht.

Statt für den Weihnachtseinkauf nutzten viele Menschen am Wochenende das sonnige Wetter für einen Advents-Spaziergang etwa am Paul-Lincke-Ufer entlang des Landwehrkanals in Kreuzberg.

Lokale verkauften dort auch «Glühwein to go». Medien hatten in den vergangenen Tagen von «Glühwein-Pulks» berichtet, die sich an solchen Orten trotz Abstandsregeln immer wieder gebildet hätten. Dieser Eindruck bestätigte sich zumindest am Samstag nicht. Eine Ausnahme war ein Lokal an der Forster Straße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen am Nachmittag Dutzende Menschen zum Teil dicht beieinander und tranken ihren Glühwein.

Die Polizei kommentierte solche einzelnen Beobachtungen zunächst nicht. Sie hatte angekündigt, an diesem Wochenende in den beliebten Einkaufsstraßen die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren zu wollen. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt würden abends auch Streifen in belebten Kiezen wie in Kreuzberg und Friedrichshain unterwegs sein, sagte ein Sprecher am Freitag.

Eine Bilanz dieser Kontrollen gab es am Wochenende nicht. Die Ergebnisse würden nicht zentral gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagnachmittag auf Anfrage.

Einen spektakulären Einzelfall abseits des Handels meldete die Pressestelle hingegen: So lösten Einsatzkräfte in der Nacht zum Sonntag eine illegale Karaoke-Party in Berlin-Lichtenberg mit mehr als 40 Teilnehmern auf. In einer Wohnung in der Herzbergstraße stießen die Beamten auf eine Bar mit Ausschank und eine Karaoke-Anlage. Keiner der Feiernden trug eine Maske. Einige von ihnen hatten versucht, über das Dach zu entkommen. Bei vier Gästen lag ein Haftbefehl vor.

«Die Party hinterließ den Eindruck einer kommerziellen Veranstaltung», sagte eine Polizeisprecherin. Daher wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gestellt. Weil sich niemand für die Wohnung verantwortlich zeigte, wurde sie anschließend von der Polizei verschlossen.
dpa/bb
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