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19.06.2009 | 14:01 | Verbraucherschutz  

Sonnleitner fordert „täuschungssichere Lebensmittelkennzeichnung“

Berlin - Die dramatische wirtschaftliche Situation der deutschen Milcherzeuger werde dadurch verschärft, dass die Lebensmittelverarbeitung und der Lebensmittelhandel zunehmend Produkte auf den Markt bringen, die den Anschein erwecken, dass sie aus Käse, Milch oder Sahne bestehen.

Tiefkühlpizza
(c) proplanta
In Wahrheit würden sie jedoch mit anderen Fetten, häufig Palm- oder Kokosfett, hergestellt werden. „Zum Schutz der Landwirte und der Verbraucher sind hier klarstellende Änderungen dringend erforderlich. Ich bitte Sie deshalb, sich auf Bundesebene für ein täuschungssicheres Lebensmittelkennzeichnungsrecht einzusetzen“, schrieb der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, den Agrarministern der Bundesländer.

Die Sinne der Verbraucher würden von „echten“ Milchprodukten entfremdet werden, die durch die Landwirte unter enormen Anforderungen des Tier- und Umweltschutzes produziert werden, kritisierte Sonnleitner. Er wies zudem darauf hin, dass Verbraucher, die sich durch „einen Blick auf die Verpackung“ über den Inhalt informieren möchten, mit dem derzeit geltenden Lebensmittelkenn-zeichnungsrecht schnell an ihre Grenzen geraten. Beispielsweise könnten die Verbraucher bei der handelsüblichen Tiefkühlpizza in der Regel gar nicht mehr erkennen, wie viel Käse durch Pflanzenfettmischungen ersetzt wurde, wenn in der Zutatenliste neben Käse auch Pflanzenfett aufgeführt werde.

Des Weiteren werd gerade in der Gastronomie und im Lebensmittelhandwerk wie beispielsweise den Bäckern bei der Herstellung von Lebensmitteln (Pizzen, Brötchen, Croissant und sonstigem) auf Milchersatzprodukte zurückgegriffen, ohne dass den Verbrauchern dies deutlich gemacht wird. „Hier gilt es, die Lebensmittelkontrollen vor Ort zu intensivieren und zu verschärfen. Auch insoweit rechne ich mit Ihrer Unterstützung“, forderte Sonnleitner.

Der DBV lehnt es strikt ab, dass die Lebensmittelindustrie die Verbraucher täuscht, indem sie künstliche Ersatzprodukte - beispielsweise Käsebrötchen ohne Käse herstellt - einsetzt. Unter www.danke-jetzt-reichts.de haben ab sofort Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, sich gegen diese Bevormundung zur Wehr zu setzen. Jeder einzelne kann aktiv werden, indem er an der Unterschriftenaktion des DBV teilnimmt. (DBV)
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