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23.03.2011 | 10:30 | Lieferverbot 

Aigner: Keine Gefahr durch radioaktive Lebensmittel

Berlin - Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sieht derzeit keine drohende Gefahr durch radioaktive Lebensmittel aus Japan.

Ilse Aigner
«Nach jetzigem Kenntnisstand ist bei uns nichts angelandet. Die zuständigen Behörden haben die Kontrollen hochgefahren, insbesondere an Flughäfen und Seehäfen», sagte Aigner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Japan kontrolliere selbst und habe ein Verbot für bestimmte Lebensmittel aus betroffenen Regionen veranlasst. «Deshalb kann ich sagen, dass für Verbraucher in Deutschland keine Gefahr besteht.» 

Nach Havarien im Atomkraftwerk Fukushima Eins in Japan war die Strahlenbelastung in Essen und Trinkwasser in bestimmten Regionen gestiegen. Die japanische Regierung hatte am Montag für vier Präfekturen ein Lieferverbot für Milch und einige Gemüsesorten verhängt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigte sich über die Belastung von Lebensmitteln stark besorgt.

Deutschland ist nach Angaben von Aigner auf mögliche Importe belasteter Waren vorbereitet. «Sollte es zu Grenzwertüberschreitungen kommen, gibt es einen speziellen Mechanismus auf europäischer Ebene, der dann in Kraft gesetzt wird, wo die Kontrollen ganz dezidiert festgelegt sind», sagte Aigner. «Zweitens beobachten wir über unsere deutschen Forschungseinrichtungen insbesondere die Meldungen über die Fischgründe im Nordwest-Pazifik, ob es hier Auffälligkeiten gibt. Deshalb sind wir gut gerüstet.»

Die Gefahr aus Japan ist nach Ansicht der Verbraucherministerin derzeit auch deshalb gering, weil es praktisch keine Importe gibt. «Aus Japan geht momentan praktisch kaum Ware 'raus, auch weil das Land in dieser Notlage selbst alle verfügbaren Lebensmittel für die eigene Bevölkerung braucht», sagte Aigner. «Es ist ein sehr, sehr geringer Teil von Importen, der aus Japan nach Deutschland kommt.»

Deutschland habe im vergangenen Jahr aus Japan Waren im Wert von rund 33 Millionen Euro importiert, aus allen Ländern seien es rund 61 Milliarden Euro gewesen. Dabei handle es sich aus Japan vor allem um besondere Fischspezialitäten, grünen Tee und spezielle Algen. «Bei den Einfuhren insbesondere am Frankfurter Flughafen wird hier die Kontrolle stark verdichtet», sagte Aigner. (dpa)
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