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04.06.2012 | 05:14 | Lebensmittelkontrollen 

Foodwatch wirft Bayern Blockade gegen Hygieneampel vor

München/Bremen - Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat Bayerns Staatsregierung «Blockadepolitik» gegen die Veröffentlichung von Ergebnissen amtlicher Lebensmittelkontrollen vorgeworfen.

Supermarkt
(c) proplanta
Dass es bisher keine bundesweite Verständigung auf eine Hygiene-Ampel oder ein Smiley-System gebe, liege maßgeblich an Bayern, erklärte der stellvertretende Foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt am Sonntag.

«Die bayerische Landesregierung kann es ihren Bürgern nicht vermitteln, warum sie aus dem Skandal um die Großbäckerei Müller keine Lehren zieht.» Von den schwerwiegenden Hygienemängeln bei Müller, die im Februar dieses Jahres bekannt wurden, hätten die bayerischen Überwachungsbehörden spätestens seit März 2010 gewusst.

«Wären die Behörden verpflichtet gewesen, die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen zu veröffentlichen - wie bei der Hygiene-Ampel oder dem Smiley-System nach dänischem Vorbild vorgesehen - hätten die Verbraucher Produkte aus der Bäckerei meiden können», so Foodwatch.

Eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums wies die Vorwürfe von Foodwatch in München zurück. «Die bisherigen Vorschläge für ein Kontrollbarometer waren aus Sicht Bayerns ungeeignet», teilte sie mit. Auch schwere Hygienemängel hätten nach diesen Vorschlägen - durch Dokumentation oder Mitarbeiterschulungen - wieder ausgeglichen werden können.

«Demnach wäre die Firma Müller Brot nur im Grenzbereich zwischen Gelb und Grün eingestuft worden.» Bayern setze sich für eine geeignetere Lösung ein. Von September an werde es zudem eine klare Rechtsgrundlage für die Veröffentlichung von Untersuchungsergebnissen bei Lebensmitteln geben.

Die geplante Hygieneampel für Restaurants und Lebensmittelbetriebe ist am Dienstag auch Thema der Länder-Wirtschaftsminister bei ihrer Konferenz in Bremen. Anders als die Verbraucherschutzminister, die eine Einführung des Kontrollbarometers beschlossen haben, lehnen die Wirtschaftsminister dies ab. Das bundesweit einheitliche Kontrollbarometer soll ab 2012 außen an Restaurants oder Hotels gut sichtbar ausgehängt werden und mit farblicher Kennzeichnung über das Ergebnis der letzten Kontrolluntersuchungen informieren. Die Kontrollergebnisse sollen auch im Internet veröffentlicht werden. (dpa/lby)
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