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09.01.2011 | 11:44 | Handwerkssprachen  

Fischersprache erklärt: RUB-Germanist veröffentlicht historische Fischereidokumente

Bochum - Mit Karl Asbrands Manuskript „Die Fischer-Zunft zu Auenheim - Geschichtliche Aufzeichnungen und Urkunden“ veröffentlicht Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-R. Fluck vom Germanistischen Institut der RUB (Fakultät für Philologie) erstmals eine Gesamtbeschreibung einer Fischerzunft.

Fischerei
Erstmals veröffentlicht Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-R. Fluck vom Germanistischen Institut der RUB (Fakultät für Philologie) eine Gesamtbeschreibung einer Fischerzunft. Die kürzlich im Verlag Regionalkultur erschienene Edition von Karl Asbrands Manuskript „Die Fischer-Zunft zu Auenheim – Geschichtliche Aufzeichnungen und Urkunden“ aus dem Jahr 1852 wurde vom Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort großzügig unterstützt. „Diese Aufzeichnungen sind heute von unschätzbarem Wert für eine Gesamtdarstellung der Fischereitermini sowie für die Fischereigeschichte im süddeutschen Raum“, erklärt Prof. Fluck den doppelten Nutzen der Veröffentlichung. Das Originalmanuskript Asbrands, das einen wichtigen Baustein für die Erforschung der Fachsprachen bildet, wird von einer Einleitung und einem Kommentar des Bochumer Herausgebers sowie zahlreichen Abbildungen begleitet.


Bahnbrechend

Während frühere Texte zur Geschichte der Fischerei weit verstreut in verschiedenen Zeitschriften erschienen oder sich nur auf Teilaspekte konzentrierten, enthält das von Prof. Fluck herausgegebene Werk originalgetreue Abschriften von Fischereiordnungen und Fischereiakten des 15. bis 19. Jahrhunderts aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe. Diese Zusammenstellung erlaubt es zum einen die Fachsprache der Fischer am Oberrhein zu studieren, zum anderen gewährt sie Einblicke in die damals üblichen Fanggeräte und Fangtechniken und vermittelt einen Eindruck von der Fischerei, wie sie früher üblich, aber bisher nicht bekannt war. Prof. Fluck beschäftigte sich bereits vor über 30 Jahren mit Asbrands Dokumenten und hält eine Edition heute für mehr als verdient: „Die Arbeit ist bahnbrechend wegen ihrer sorgfältigen Urkundenabschriften, die in dieser Art und Vollständigkeit sonst am Oberrhein und darüber hinaus im deutschen Sprachraum nicht zu finden sind.“


Ein Buch mit Extras

Wer einen authentischen Einblick in die Dokumente gewinnen will, die Prof. Fluck zusammengestellt hat, kann sich auf der im Buch enthaltenen CD die handschriftlichen Originalaufzeichnungen von Karl Asbrand ansehen. Außerdem umfasst die CD eine Bibliographie, die viele Arbeiten zur frühen Fischerei auflistet und über die im Text zitierte Literatur weit hinausgeht. In Einleitung und Kommentar erläutert Prof. Fluck nicht nur die Fachausdrücke, sondern auch die Regionalgeschichte des Oberrheins und die Entstehung von Asbrands Arbeit. Die im Buch abgedruckten Abbildungen veranschaulichen, was sich hinter den verwendeten Fachbegriffen verbirgt, und zeigen in Farbe wichtige Details wie etwa die Maserung des Rheinsalms.


Titelaufnahme

Hans-R. Fluck (Hg.): Karl Asbrand. Die Fischer-Zunft zu Auenheim. Geschichtliche Aufzeichnungen und Urkunden. 1852, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2010. (rub/idw)
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