(c) proplanta Seit Mittwoch gehört die Lampe mit dem Glühfaden endgültig der Vergangenheit an. Gut vier Milliarden herkömmliche Birnen werden nach dem formellem Beschluss der Europäischen Kommission verschwinden: Bis 2012 schrittweise aus dem Handel, danach mangels Nachschub aus sämtlichen Wohnungen und Büros in den 27 EU-Staaten.
Die leuchtende Zukunft ist Sache der Sparlampen. «Diese hier spart 25 Prozent des Stroms ein und diese 50 Prozent», sagt der Sprecher von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und hält nacheinander zwei Halogenglühlampe in die Höhe. Dann zieht er eine kompakte Leuchtstofflampe hervor: «Diese spart sogar 75 Prozent Strom.»
Zwar sahen Kritiker schwarz für Umwelt und Gesundheit. Aber diese Bedenken wischt die Brüsseler Behörde beiseite. Fachleute hätten eine mögliche Belastung mit schädlichen Strahlen untersucht: «Sie haben keinen Hinweis auf Gesundheitsprobleme gefunden, wenn man mindestens 30 Zentimeter Abstand hält.» Auch das Quecksilber in den kompakten Leuchtstofflampen stelle keine wirkliche Gefahr dar, versichert Piebalgs-Sprecher Ferran Tarradellas.
Bleibt der Vorwurf einer Brüsseler Öko-Diktatur: Freie Lampenwahl für freie Bürger forderten aufgebrachte Europa-Abgeordnete, doch der Umweltausschuss des Parlaments hieß den Sparplan im Februar mit großer Mehrheit gut. Außerdem könnten die Verbraucher weiter zwischen Halogenlampen und Leuchtstofflampen wählen, betont die Kommission. Halogenlampen sind zwar nicht ganz so sparsam wie die kompakten Leuchtstofflampen. Aber sie spenden angenehmeres Licht: Sie seien «herkömmlichen Glühlampen in Bezug auf die Lichtqualität absolut gleichwertig», versichert die Brüsseler Behörde. Die längere Lebensdauer bewirke trotz des höheren Preises einen Spareffekt.
«Aus allen Blickwinkeln besehen ist der Kauf einer Sparbirne ein gutes Geschäft», betont Tarradellas. Ein durchschnittlicher Haushalt bezahlt Brüsseler Berechnungen zufolge pro Jahr 25 bis 50 Euro weniger für Strom, wenn er komplett von den klassischen Glühbirnen auf kompakte Leuchtstofflampen umrüstet. Darin sei die teurere Anschaffung schon berücksichtigt.
Kritik ernte die Kommission sowieso immer, seufzt der Sprecher: «Den einen gehen unsere Vorschläge zu weit, den anderen nicht weit genug.» Das Aus für die Glühbirne ist aber nicht mehr zu stoppen - es sei denn, jemand verhinderte den Druck des Europäischen Amtsblattes, in dem der Beschluss noch erscheinen muss. Entscheidungen gegen stromfressende Kühlschränke und Fernseher sollen folgen. (dpa)
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