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06.02.2022 | 01:47 | Jagdstrecke 2020/2021 

2020/21 wurden rund 690.000 Wildschweine erlegt

Berlin - Die Jäger in Deutschland haben in der Jagdsaison 2020/21, die vom 1. April 2020 bis zum 31. März 2021 reichte, insgesamt 687.581 Wildschweine erlegt.

Wildschweinjagd
(c) proplanta
Das seien zwar weniger Abschüsse als in der vorherigen Rekordsaison 2019/20, jedoch der dritthöchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn vor fast 100 Jahren, teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) am Montag (31.1.) mit.

Dies sei bemerkenswert, denn im Winterhalbjahr 2020 seien wegen coronabedingter Kontaktbeschränkungen und Beherbergungsverbote mehr als die Hälfte aller Drückjagden ausgefallen. Einen Landesrekord und den bundesweit höchsten Wert haben laut DJV im Berichtsjahr die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern erzielt; sie brachten 106.803 Wildschweine zur Strecke. Dahinter folgt Brandenburg mit 90.306 Tieren.

Rechnet man Sachsen mit 37.069 Abschüssen hinzu, hat die Jägerschaft in den drei von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Bundesländern mehr als ein Drittel aller Wildschweine bundesweit erlegt.

Der Jagdverband hob den wichtigen ehrenamtlichen Beitrag der Jagd im Kampf gegen die Tierseuche hervor; durch reduzierte Wildschweinbestände werde die natürliche Ausbreitung des Virus von Tier zu Tier erschwert. Von der Politik und den Behörden forderte der DJV weitere Anstrengungen, um die Ausbreitung der ASP einzudämmen.

Der Zentrale Krisenstab Tierseuchen des Bundes müsse mehr Befugnisse erhalten und die Zusammenarbeit von Behörden auf Landes- und Kreisebene künftig koordinieren. Zudem sollte es mehr Anreize für die Schwarzwildjagd geben. Jäger müssten beispielsweise die Hilfe von Metzgern in Anspruch nehmen können, um Wildbret zu vermarkten.

Diesen Abbau bürokratischer Hürden hätten bisher nur Baden-Württemberg und Niedersachsen konkret in der Praxis umgesetzt. Außerdem sollten nach Ansicht des Jagdverbandes die Gebühren für die obligatorische Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen - wie in Nordrhein-Westfalen praktiziert - bundesweit von den Behörden übernommen werden.

Der DJV drängt ferner darauf, die Ausbildung von Kadaver-Suchhunden zu vereinheitlichen und zu fördern, da diese eine wertvolle Arbeit bei der ASP-Früherkennung leisteten. Eine zeitgemäße Schutzausrüstung für Jagdhund und Jäger sowie Ortungsgeräte seien teuer. Deshalb wäre eine finanzielle Unterstützung sinnvoll, ebenso der Wegfall von Steuern für ausgebildete Jagdhunde.
AgE
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