Die Waldbesitzer verschieben die Holzernte, weil sie auf den Aufschwung warten. Vor allem in der Ostschweiz fehlt es den Sägereien derzeit am Rohstoff, wie der LID im aktuellen Mediendienst Nr. 2957 vom 22. Februar 2010 berichtete. Im Beitrag machte Toni Horat vom Regionalverband Ost des Holzindustrieverbandes Schweiz auf die befürchteten Versorgungsengpässe aufmerksam. Laut Horat ist der Rohstoff Nadelholz in der Ostschweiz auch hart umkämpft wegen der Grosssägerei in Domat/Ems GR der österreichischen Firma Mayr-Melnhof. Horat sagte gegenüber dem LID, dass die regionalen Sägewerke den Waldbesitzern netto die besseren Preise für Rundholz bezahlen würden als Mayr-Melnhof.
Laut Hansruedi Streiff, Direktor von Holzindustrie Schweiz, lässt sich Horats Aussage so nicht belegen. Seit einigen Jahren gebe es grössere Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Sortimenten und stärkere Preisschwankungen, sagt er. Das rühre daher, dass die ausländischen Werke sich viel schneller mit Rundholz versorgen und die Preisentwicklung des Schnittholzabsatzes im Rundholzeinkauf weitergeben würden. "Das bewirkt auch immer mal wieder, dass Grosswerke mehr bezahlen als regionale Sägewerke", sagt Streiff.
Horat sagte ebenfalls gegenüber dem LID, dass bei den regionalen Werken Mass und Qualität des Holzes von den Förstern ermittelt werde, bei Mayr-Melnhof vom Sägewerk selber. Laut Streiff von Holzindustrie Schweiz sind ein gutes Dutzend Werksvermessungsanlagen in der ganzen Schweiz installiert, geeicht und überwacht. Und die Grosssägerei Mayr-Melnhof gibt zu bedenken, dass die Genauigkeit der bei ihnen im Werk vorgenommenen Rundholzmessungen ihren Lieferanten bekannt sei. (lid)
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