«Wir beobachten in vielen Revieren einen dramatischen Rückgang der großen wiederkäuenden Wildarten wie
Rotwild, Damwild und Muffelwild», sagte Carsten Scholz, Präsident des Verbandes, am Dienstag. Vor allem letzteres stehe kurz vor der «völligen Auslöschung». Aber auch kleinere Arten wie Rebhuhn, Feldhase und Wildkaninchen würden immer seltener.
Einzelne Tierarten sind laut Jagdverband sehr vielen lebensbedrohlichen Faktoren gleichzeitig ausgesetzt, hieß es vom Verband. Neben dem
Klimawandel, einer intensiven Landwirtschaft und der Abnahme von Strukturen in der
Landschaft, mache beispielsweise den Hasen und Rebhühnern die Zunahme von Raubtieren Probleme. Diese müssten wieder verstärkt bejagt werden dürfen.
Es müsse dringend die «wildökologische Forschung in Sachsen-Anhalt» ausgebaut werden, sagte ein Sprecher des Verbandes. Ziel müsse eine ganzheitliche Betrachtung der Wildpopulationen und nicht die Fokussierung auf einzelne Arten sein. Es könne nicht sein, dass Rehe als Schädling diffamiert und intensiv bejagt werden, um Kosten für Schutzzäune zu sparen, während für den Wolf Kilometer von Zäunen gezogen würden.
Die Wildökologische Raumplanung könne hier Wildtieren großflächige Reviere ausweisen, in denen ihre Interessen bevorzugt berücksichtigt würden. In anderen Gebieten müsse man möglicherweise eingreifen, um Konflikte mit Weidetierhaltenden oder Forstbesitzenden zu vermeiden.