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11.05.2015 | 09:02 | Jagd auf Wölfe 
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Forderungen nach Lockerung des Wolfsschutzes

Potsdam - Der Brandenburger Landesjagdverband fordert, dass in bestimmten Fällen die Jagd auf die streng geschützten Wölfe erlaubt wird.

Jagd auf Wölfe?
Der Wolf steht auf der Roten Liste und breitet sich in Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern wieder aus - sehr zur Freude der Naturschützer. Die Jäger sehen hingegen in ihm nun eine Gefahr für Wild- und Nutztiere. (c) proplanta
«Wenn eine kritische Dichte erreicht ist, muss man schnell reagieren können», sagte Verbandspräsident Wolfgang Bethe.

Sobald den Tieren ihre Reviere wegen vieler Artgenossen zu eng seien, würden sie zur Gefahr für Nutztiere wie Schafe und Ziegen. Es müsse eine gesetzliche Grundlage für die Jagd-Erlaubnis geschaffen werden, heißt es in einem Positionspapier, das die 250 Delegierten am Samstag auf einer Verbandstagung in Potsdam beschlossen haben.

Der Verband rechnet mit Zuwächsen der Wolfspopulation in Brandenburg von jährlich 30 Prozent. In der Mark leben derzeit nach Angaben des Umweltministeriums 100 Wölfe. Die Jäger fürchten auch um den Wildbestand, weil sich die Wölfe von Rehwild, Rotwild, Damwild und Wildschweinen ernährten.

Auch die Jäger in Sachsen-Anhalt schlossen sich der  Forderung an. Das sei angesichts der rasant wachsenden Zahl an Wölfen in Deutschland notwendig, sagte der Landesjagdverbands-Chef in Sachsen-Anhalt, Hans-Heinrich Jordan, am Samstag. Der Bundesverband fordert dazu ein deutschlandweit einheitliches Wolfsmanagement.

Weiterhin wollen die Brandenburger Waidmänner, dass zu Jagdzeiten auch auf geschützte Arten wie Kormoran, Nilgans oder Biber geschossen werden darf, um den Bestand zu regulieren. Außerdem sollten in Feldern mit hochwachsenden Pflanzen wie etwa Mais Schneisen dafür sorgen, dass Wildtiere sich nicht verstecken können. Windkraftanlagen in Wäldern werden vom Verband abgelehnt, weil sie eine Gefahr für Vögel und Fledermäuse darstellten. (dpa/bb)
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Kommentare 
indi1234 schrieb am 16.05.2015 16:22 Uhrzustimmen(136) widersprechen(110)
sorry, jetzt das ganze richtig @Frank .............. ....was wird hier unter "Naturverjüngung" verstanden? Das sich das Verhalten von Wildtieren durch die Anwesendheit von Wölfen verändert ist normal und auch verständlich. Wenn ich höre, dass Wölfe einen "wirtschaftlichen" Faktor, zum Schaden von Hobbyjägern bedeuten, stellen sich mir die Nackenhaare. Wenn es um unserer aller Natur geht, wobei Hobbyjäger ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen den Wolf und andere Raubtiere aus ihren Revieren vertreiben wollen, hat sich mein Verdacht bestätigt, denn die Natur kann man nicht geldwert vergleichen. Sollten diese Hobbyjäger weiterhin darauf bestehen, den Wolf aus wirtschaftlichen Gründen beseitigen, bzw. vertreiben zu wollen, wird es Krieg geben.
@Frank schrieb am 15.05.2015 18:16 Uhrzustimmen(125) widersprechen(142)
....was wird hier unter "Naturverjüngung" verstanden? Das sich das Verhalten von Wildtieren durch die Anwesendheit von Wölfen verändert ist normal und auch verständlich. Wenn ich höre, dass Wölfe einen "wirtschaftlichen" Faktor, zum Schaden von Hobbyjägern bedeuten, stellen sich mir die Nackenhaare. Wenn es um unserer aller Natur geht, wobei Hobbyjäger ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen den Wolf und andere Raubtiere aus ihren Revieren vertreiben wollen, hat sich mein Verdacht bestätigt, denn die Natur kann man nicht geldwert vergleichen. Sollten diese Hobbyjäger weiterhin darauf bestehen, den Wolf aus wirtschaftlichen Gründen beseitigen, bzw. vertreiben zu wollen, wird es Krieg geben.
Frank schrieb am 15.05.2015 12:16 Uhrzustimmen(132) widersprechen(131)
Grundsätzlich ist die Anwesenheit von Wölfen zu begrüssen. Über Regeln im Umgang muss man sicherlich sprechen. Aber: Gerade für die Waldeigentümer ist die durch den Wolf mögliche Naturverjüngung der Bestände ein wirtschaftlicher Faktor. Die Jägerschaft übt in vielen Fällen ein Hobby aus, welches von den Eigentümern der Flächen indirekt subventioniert wird. Die Kosten der Verkehrsunfälle durch Wild trägt übrigens auch der Autofahrer mit seinen Versicherungsbeiträgen und subventioniert ebenfalls den zu hohen Bestand an Wild und Jägern.
Karl Mang schrieb am 12.05.2015 22:46 Uhrzustimmen(130) widersprechen(103)
Wenn ich so etwas schon lese, wenn die kritische Dichte erreicht ist. Die kritische Dichte ist in der BRD an Jagdscheininhabern erreicht, das zeigt alleine schon die Anzahl der illegal getöteten Wölfe. Die Jäger sollten sich besser Sorgen machen um die vielen geschädigten und verletzten Personen, die vornehmlich durch Wildunfälle mit Schwarzwild ums Leben kamen, kein Wort des Bedauerns. Dabei sind es die Grünröcke, die durch ihre Fütterungs- und Bejagungspraxis dafür gesorgt haben, dass die Wildschweinbestände so groß werden und diese nicht in den Griff bekommen. Dies wird auch gar nicht ernsthaft verfolgt, da das Schwarzwild gar nicht effektiv bejagt wird. Was für eine scheinheilige Mannschaft. Pfui Teufel.
indi1234 schrieb am 12.05.2015 17:57 Uhrzustimmen(132) widersprechen(137)
Zitat: "Forderungen nach Lockerung des Wolfsschutzes Potsdam - Der Brandenburger Landesjagdverband fordert, dass in bestimmten Fällen die Jagd auf die streng geschützten Wölfe erlaubt wird." ............. Die Lockerung des Wolfschutzes haben sich diese Gruppen bereits selbst eingeräumt, indem Wölfe von Landwirten und Hobbyjägern illegal getötet wurden. Was stellt sich denn dieser Jagdverband unter "bestimmten Fällen" vor? Das Beurteilen solcher "bestimmten Fälle" sollen dann diese Hobbyjäger selbst entscheiden dürfen? Hier würde man den Bock zum Gärtner machen, was selbstverständlich nicht im Sinne des Erfinders wäre, und was leider schon seit jahrzehnten praktiziert wird. Diese Hobbyjägerei sollte konsequent verboten werden, weil sie lediglich dem Jagdspass, nicht jedoch unserer Natur-und Tierwelt dient.
fischera schrieb am 12.05.2015 12:43 Uhrzustimmen(116) widersprechen(148)
Auch Deutschland kann dazulernen ! ..... Schweden: Bereit für die Wolfsjagd in Värmland 15. Januar 2015 - 21:58 | Peter Peuker Das Kammergericht in Göteborg (Anm.: zweite Instanz nach dem Verwaltungsgericht) hat heute am späten Nachmittag die vorläufige Aussetzung der Lizenzjagd, die das Verwaltungsgericht in Karlstad vergangene Woche beschlossen hatte, als unrechtmäßig erklärt und aufgehoben. Damit wäre der Weg frei, dass schon morgen, am Freitag, die Wolfs-Lizenzjagd in Värmland beginnt. Nach Auffassung des Kammergerichtes kann gegen den Beschluss des Naturvårdsverket (Anm.: schwedische Naturschutzamt) keine Berufung eingelegt werden, weil vom Grunde her der Beschluss durch die Landesverwaltung nach Überprüfung durch das Naturschutzamt gefasst worden ist. Das Gericht ist aber auch der Meinung, dass im EU-Recht nicht doch die Möglichkeit bestehen könnte Berufung gegen den Beschluss des Naturvårdsverket einzulegen, auch wenn dies in den schwedischen Gesetzen nicht vorgesehen ist. Quelle: Värmlands Folkblad, 15.01.2015, aktualisiert: 17:45 Uhr 36 Wölfe wurden von den Landesverwaltungen Värmlands und Örebro läns zum Abschuss freigegeben. Die Jagddauer war ursprünglich vom 9. Januar bis zum 15. Februar 2015 geplant. In Värmland sollen 24 Wölfe in vier Revieren (Forshaga, Gårdsjö, Medskogen, Kläggen) und 12 Wölfe sollen in zwei Revieren in Örebro län (Nora und Mårdshyttan) geschossen werden. Die Vereinigung Nordulv hatte beim Verwaltungsgericht in Karlstad Klage gegen die Lizenzjagdbeschlüsse der beiden Landesverwaltung eingereicht. Woraufhin der Jagdstopp am vergangenen Donnerstag, den 8. Januar, mit der einstweiligen Verfügung durch das Verwaltungsgericht in Karlstad verhängt wurde. Aus:------- http://www.amaroktv.de/news
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