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06.07.2009 | 16:42 | Forstwirtschaft  

Forstliches Nachhaltigkeitsprinzip als Muster für zukunftsfähige Problemlösungen

Stuttgart - "Vor über 200 Jahren wurde in der Waldwirtschaft ein Prinzip eingeführt, nach dem wir heute in allen Wirtschaftsbereichen streben.

Nachhaltigkeitsprinzip
(c) proplanta
Das Zauberwort heißt Nachhaltigkeit. Um dies der Gesellschaft zu vermitteln brauchen wir starke Bildungseinrichtungen und starke Partner", sagte der Ministerialdirektor im Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum, Dr. Albrecht Rittmann, anlässlich der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Jubiläumsfest des Haus des Waldes und dem 60-jährigen Jubiläum des Landesverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) am Sonntag (5. Juli) in Stuttgart beim Haus des Waldes.

"Das Haus des Waldes zeichnet sich durch Kreativität und Dynamik aus und hat eine große Anziehungskraft weit über Stuttgart hinaus", ergänzte der Tübinger Regierungspräsident Hermann Strampfer, zu dessen Behörde das Haus des Waldes organisatorisch zugeordnet ist.

Das moderne forstliche Nachhaltigkeitsprinzip fordert, auf gesetzlicher Grundlage, dass alle Funktionen des Waldes durch die Waldwirtschaft sichergestellt werden müssten. "Dies bedeutet, dass nicht nur die Nutzfunktion des Waldes und die ökonomischen Belange berücksichtigt werden, sondern dass die sozialen Aufgaben wie die Erholungsfunktion und die ökologischen Aspekte gleichrangig berücksichtigt und dauerhaft erbracht werden müssen. Dieser Generationenvertrag garantiert, dass wir nicht zu Lasten unserer Nachkommen wirtschaften. Den Wald als multifunktionales Ganzes zu erhalten, ist eine Zukunftsaufgabe", ergänzte Rittmann. Dies gelte gerade auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Waldgefährdung durch den Klimawandel.

"Das Haus des Waldes hat sich nicht nur bei der Bevölkerung in Stuttgart und in der hiesigen Region, sondern auch landes- und bundesweit zu einem anerkannten Kompetenzzentrum in Sachen Waldpädagogik entwickelt. Waldpädagogik ist waldbezogene Umweltbildung, durch die vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene in die Lage versetzt werden, ganzheitlich zu denken und damit verantwortungsvoll sowie zukunftsfähig zu handeln. Als Waldpädagogikzentrum leistet das Haus des Waldes damit einen wichtigen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung", erklärte Regierungspräsident Hermann Strampfer.

"Die ausgezeichnete Kooperation von Kultusverwaltung, dem Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Forstverwaltung im Haus des Waldes seit der Gründung im Jahr 1989 sind das Fundament auf dem bundesweit eine viel beachtete und angesehene waldpädagogische Einrichtung entstanden ist", lobte Ministerialdirektor Rittmann die Arbeit der Beteiligten im Haus des Waldes. Er dankte dafür dem ersten Vorsitzenden des Landesverbandes der SDW, Ulrich Burr und hob auch die Bedeutung der waldpädagogischen Arbeit der SDW in der Fläche mit den WaldMobilen (Walderlebnisfahrzeuge) hervor.

Abteilungsleiterin Gerda Windey vom Kultusministerium bedankte sich ausdrücklich für die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Haus des Waldes und betonte, dass ihr Ministerium auch künftig die pädagogische Arbeit im Haus des Waldes personell unterstützen werde.


Zusatzinformation:

Das Hauses des Waldes weist eine hervorragende Bilanz der letzten 20 Jahren auf: 365.000 Besucher (allein in den letzten zehn Jahren 305.000), Betreuung von 4010 Schulklassen, 1.000 Kindergeburtstage ausgerichtet, 7.500 weitere Gruppen betreut, 675 Lehrer / Förster Fortbildungen durchgeführt. (PD)
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