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14.10.2009 | 13:10 | Holzpreise 

Holzmarkt aktuell

Münster - Nach Aussage süd- und westdeutscher Sägewerksbetriebe bewegt sich die Geschäftstätigkeit auf den in- und ausländischen Nadelschnittholzmärkten auf eher mäßigem Niveau.

Holzmarkt aktuell

Die Nachfrage bleibe unter dem für diese Jahreszeit üblichen Niveau zurück. Verschiede Betriebe haben ihren Einschnitt in den letzten Wochen ausgeweitet. Vereinzelt wurde auch wieder im Dreischichtbetrieb gearbeitet, wenn die Rundholzversorgung dies zuließ. Österreichisches Nadelschnittholz erhöht die Angebotsmenge auf dem süd- und westdeutschen Markt. Skandinavische Anbieter haben für Oktober Preiserhöhungen angekündigt. Dies könnte die Nachfrage bei den süd- und westdeutschen Anbietern erhöhen.

Ein weiterer Ausbau der Produktionstätigkeit würde den Nadelschnittholzmarkt destabilisieren und in den kommenden Wochen einen raschen Preisverfall provozieren.

Der Nadelschnittholzmarkt hat sich in Frankreich leicht belebt. Deutsche und belgische Werke sind zurzeit wieder besser mit Rundholz versorgt, wodurch sich die Einschnitttätigkeit wieder erhöht hat. Aus Großbritannien, Polen und Tschechien werden Produktionskürzungen im Nadelschnittholz gemeldet.


Nadelstammholz

Fichte
Die Nachfrage nach frischem Fichtenrundholz ist bei einem knappen Angebot gut. Nachdem in Süddeutschland der ab Wald – Preis für das Leitsortiment Fichte 2b Güteklasse B bei Langholz und B/C bei Abschnitten im vierten Quartal bei 78-80 € liegt, zieht der westdeutsche Raum nach. Ausschlaggebend für die Preiserhöhung ist eine in vielen Fällen unzureichende Rundholzversorgung örtlicher Sägewerksbetriebe sowie der Ansatz, über höhere Preise den Frischholzeinschlag im Privatwald stärker anzukurbeln. In Nordrhein-Westfalen wurden für das IV. Quartal 2009 folgende Preise für Fichtenstammholz und Abschnitte Güteklasse B/C vereinbart: Stärkeklasse €/m³/f gerückt frei Weg 1a 40-46 € 1b1 45-54 € 1b2 53-60 € 2a 63-67 € 2b+ 70-72 € Der Cgw- Abschlag beträgt 25% vom B/C Preis. Für Cgw- Rollen wurden Preise zwischen 35-37 € vereinbart.


Kiefer
Im Zuge der steigenden Fichtenstammholzpreise ist die Nachfrage nach Kiefernstammholz und Abschnitten gestiegen. Für das IV. Quartal 2009 wurden für die Güteklasse B/C nachfolgende Preise vereinbart: Stärkeklasse €/m³/f gerückt frei Weg 1b2 45 € 2a 45-50 € 2b 50-57 € 3a 50-57 € 3b 55-57 € Bei der Lieferung von Abschnitten sind Längen von 3,00 und 4,00 m zulässig.

Die Preise für Lärche und Douglasie liegen zurzeit um 5-10 € über den Fichtenstammholzpreisen. Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat seine Regionalforstämter aufgefordert, der verstärkten Nachfrage nach Nadelstammholz durch Ankurbelung des Holzeinschlages Rechnung zu tragen.


Laubschnittholz

Die deutsche Laubschnittholzindustrie sieht noch keine Anzeichen für eine grundlegende Verbesserung ihrer Geschäftslage. Auf fast allen Märkten stagniert die Nachfrage nach Schnittholz seit mehreren Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau. Sowohl im Buchen- als auch im Eichenschnittholz ist die Nachfrage sehr verhalten.  


Laubstammholz

Im Stammholz-Bereich vollzieht sich die Entwicklung im Export ebenso stark rückläufig wie im Schnittholz-Bereich. Die Gründe hierfür sind die Preisvorstellungen der asiatischen Abnehmer, die das ohnehin schon geringe Preisniveau des letzten Jahres häufig noch deutlich unterschreiten. Erste Verhandlungen mit potentiellen Abnehmern führten bisher zu keinen konkreten Abschlüssen.

Im Buchenschwachholz Güteklasse B/C wurden bisher nur geringe Mengen zufolgenden Preisen abgesetzt: 3a 55 € , 3b 60 € und Stärkeklasse 4 85 €. Mit ersten Verkaufsabschlüssen im Buchen- und Eichenstammholz wird nicht vor Mitte November gerechnet.


Industrieholz

Der deutlich reduzierte Bedarf der Papier- und Holzwerkstoffindustrie an Nadelindustrieholz und das geringere Angebot führen zu einem ausgeglichenen Markt.

Durch den geplanten Neubau und Kapazitätsaufstockungen der Pelletindustrie in 2010 kommt es zu einem größeren Wettbewerb zwischen der stofflichen und energetischen Nutzung von Waldholz. Allein in Deutschland wird sich die Kapazität der Pelletindustrie um 9 Werke mit einer Produktionskapazität von ca. 880.000 Tonnen erhöhen. Dies entspricht einer Erhöhung um 50 % der voraussichtlich in 2009 realisierten Pelletproduktion.

In Nordrhein-Westfalen wird das Pelletwerk der NRW Pellets GmbH in Erndtebrück, voraussichtlich im April 2010 die Produktion aufnehmen. Das Werk ist für eine Jahresproduktion von 120.000 Tonnen DIN-plus Pellets ausgelegt. Wenn auch vielerorts die Vorvertragsmengen zur Lieferung an die Holzwerkstoff-bzw. die Zellstoffindustrie unter dem Durchschnitt der Vorjahre liegen, konnte im Gegenzug der Absatz an Abnehmer aus dem Bereich Biomasseheizkraftwerke ausgeweitet werden.

Mit der Pelletindustrie wurden für Lieferungen von Nadelindustrieholz ab März 2010 Einkaufspreise von 58-61,50 € je Tonne Atro vereinbart. Für Lieferungen an die Zellstoffindustrie werden derzeit 14,-€/m³/r oder 23,33 €/m³/f gezahlt. Erste Gespräche deuten auf einen deutlich besseren Preis in 2010, abhängig von der Höhe der Liefermenge hin.


Energieholz - Absatz und Preis bei Energieholz steigend

Nur Energieholz ist derzeit problemlos abzusetzen und entlastet den Industrieholzmarkt. Die Preise tendieren leicht nach oben. Der Nachfrage nach Brennholz sollte zur Entlastung des Industrieholzmarktes unbedingt nachgekommen werden. Im Zuge des zu erwartenden geringeren Laubstammholz-Einschlages akzeptieren Brennholzkunden zunehmend auch Nadelholz.


(Quelle: Landesbetrieb Wald- und Fost NRW)

HolzpreiseBild vergrößern
Aktuell gelten für die Holzwerkstoffindustrie bis Dez. 2009 nachfolgende Preise. (Quelle: Landesbetrieb Wald- und Forst NRW)


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> Holzpreise
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