Dabei gehe es nicht nur um den Schutz der aktuellen Bestände etwa von Fasanen und Hasen, sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes (LJV) in Gensingen (Kreis Mainz-Bingen). «Wir wollen für ein Mehr sorgen.» Landwirte könnten für die Vielfalt beispielsweise sogenannte Blühsteifen einrichten.
Das sind unbewirtschaftete Abschnitte einer Ackerlandschaft, auf denen verschiedene Pflanzen wachsen können und die Insekten Nahrung bieten. Außerdem seien
Blühstreifen ein Rückzugsraum für die Tiere, die nah am Boden lebten wie Rebhühner, sagte der Sprecher.
Dem Bund für Umwelt und
Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz zufolge leidet nicht nur Niederwild unter einer Ackerlandschaft. Fast alle Tierarten, die offene Landschaften bräuchten, seien betroffen, sagte die BUND-Landesgeschäftsführerin Sabine Yacoub in Mainz. Den Tieren fehle es an Hecken. Und ausgebrachte Gifte schadeten Insekten.
Die intensive
Landwirtschaft hat sich etwa auf den Bestand von Braunkehlchen im Westerwald besonders negativ ausgewirkt. Den Tieren fehle oftmals ein Ansitz, um nach einem Balzpartner Ausschau zu halten, sagte Yacoub. «Richtig massiv ist es auch beim Feldhamster.» Die Tiere hätten in der Nachkriegszeit in Rheinhessen noch als Schädling gegolten. Inzwischen müsse man um die letzten Bestände kämpfen.
Die Förderung der
Artenvielfalt in offenen Landschaften ist eines der Themen beim Landesjägertag an (diesem) Freitag in Frankenthal. Zu der Jahreshauptversammlung des LJV werden rund 200 Delegierte aus ganz Rheinland-Pfalz erwarten.