«Mehr Bundesmittel sind erforderlich», teilte sie am Mittwoch mit. Die Ministerin informierte in Eschenbergen über die Auswirkungen der
Dürre und der Stürme des vergangenen Jahres auf Thüringens Wälder.
Die vom Bund für ganz Deutschland zugesagten Mittel bis 2022 von insgesamt 25 Millionen Euro seien bei weitem nicht ausreichend, teilte Keller mit. Das Ausmaß der Zerstörung sei alleine in Thüringen enorm: Etwa 8.000 Hektar
Waldfläche und 1,1 Millionen Festmeter Holz seien beschädigt worden. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse.
Bei der
Fichte, Thüringens Hauptbaumart, seien bisher 840.000 Festmeter Holz festgestellt worden, das mit Borkenkäfern befallen ist. «Bei einer weiteren
Vermehrung droht die größte Borkenkäferplage seit den 1940er Jahren», so Keller. Nicht nur in Thüringen, auch in anderen Bundesländern setzt der
Borkenkäfer den Wäldern extrem zu.
Vor kurzem beklagte etwa ein Professor für Waldschutz an der TU Dresden, Michael Müller, dass in Sachsen die schlimmste Borkenkäferplage seit Ende des Zweiten Weltkriegs herrsche.
Borkenkäfer sind nur wenige Millimeter groß, können bei Massenvermehrung aber enormen Schaden in Wäldern anrichten. Die
Käfer bohren sich durch die Rinde der Bäume und legen ihre Eier ab. Die Schicht, die den Baum mit Wasser und Nährstoffen versorgt, wird bei der Entwicklung der Brut geschädigt.
Auf das Bohren der Käfer reagieren Fichten mit Harzfluss und können sich so gegen einzelne Angriffe gut wehren. Bei anhaltender Trockenheit und einem Massenanflug von Borkenkäfern versagt diese Abwehr jedoch.
Das Land hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Euro für die Schadensaufarbeitung der Stürme und Dürre gezahlt, 2019 soll es knapp vier Millionen geben. Keller kündigte weitere Hilfen an.