Studie: Mexikos Drogenkartelle steigen in illegalen Holzhandel ein. (c) proplanta
Im Bundesstaat Chihuahua im Norden des Landes kontrollieren die kriminellen Organisationen die Sägewerke, erpressen Schutzgeld in der gesamten Produktionskette und nutzen die Branche, um Drogen zu schmuggeln und Geld zu waschen, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten Report der Forschungsgruppe Global Initiative Against Transnational Organized Crime heißt.
«Einige der neuesten und brutalsten Banden in Chihuahua zwangsrekrutieren Jugendliche, vor allem aus der indigenen Gemeinschaft», schreiben die Autoren der Studie. Die illegale Abholzung entziehe der lokalen Bevölkerung zudem oftmals die Lebensgrundlage.
Während die Drogenkartelle in der Region früher Waldflächen rodeten, um Marihuana und Opium anzubauen, haben sie nun das eigentliche Holzgeschäft für sich entdeckt. Das illegale Holz werde häufig verarbeitet und in die USA exportiert. Ohne es zu wissen, könnten Unternehmen und Kunden damit die illegalen Aktivitäten der mexikanischen Kartelle finanzieren, heißt es in der Studie.
Die mexikanische Regierung geht nach Einschätzung der Autoren bislang nicht effektiv gegen die Gewalt, die Umweltzerstörung und Vertreibung in der Region vor. Vor drei Jahren wurde der prominente indigene Aktivist Isidro Baldenegro López vom Volk der Tarahumara in Chihuahua ermordet. Er war 2005 für seinen Einsatz gegen die illegale Holzfällerei mit dem Goldman-Preis ausgezeichnet worden.