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20.10.2008 | 11:37 | Waldwirtschaft 

Minister Backhaus bei Jahrestagung des Bundes Deutscher Forstleute

Tellow - "Mit der Landesforstanstalt als Einheitsforstverwaltung und der damit verbundenen Übertragung aller Aufgaben der unteren Forstbehörde haben wir einen für Deutschland beispielgebenden Weg beschritten."

Minister Backhaus bei Jahrestagung des Bundes Deutscher Forstleute
Dies sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus anlässlich der Jahrestagung des Landesverbandes Bund Deutscher Forstleute (BDF) in Tellow (Landkreis Güstrow). Er gehe davon aus, dass mit der Bildung der Landesforstanstalt in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähige Verwaltungsstrukturen für den Forstbereich geschaffen werden konnten.

"Dass trotz der Personaleinsparungen und Strukturanpassungen alle wichtigen Aufgaben der Landesforstverwaltung erfüllt werden, liegt neben der Rationalisierung auch an der Beschränkung auf die Schwerpunkte und vor allem am Engagement der Mitarbeiter im Land", hob der Minister hervor. So sei es gelungen, die öffentlichen Angebote der Forstverwaltung nicht einzuschränken, sondern in Teilen sogar auszubauen. "Ich bin mir sicher, dass die Landesforstanstalt ein langfristiges Instrument der Forstpolitik des Landes bleiben wird", sagte Dr. Backhaus.

Darüber hinaus geht der Minister in seiner Rede neben der Nutz- und Schutz- auch auf die Erholungsfunktion des Waldes ein und macht deutlich, dass der Waldtourismus ein wichtiger Aspekt des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern ist und die bestehenden Angebote weiter auszubauen sind. "Hierzu haben wir in das Förderprogramm zur Entwicklung der ländlichen Räume (ELER) die Maßnahmen zur Erhöhung des Erholungswertes des Waldes mit eingestellt", so Dr. Backhaus.

In diesem Zusammenhang werde die Qualifikation des Forstmannes oder der Forstfrau als Gestalter, Organisator und Kommunikator zunehmend gefragt sein. Das Durchschnittsalter der in der Forstwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns Beschäftigten liegt derzeit bei 48 bis 50 Jahren. "Allein diese Aussage macht die Brisanz für die weitere wirtschaftliche Entwicklung einerseits, andererseits die Dringlichkeit für eine solide Aus-, Fort- und Weiterbildung deutlich", sagte der Minister.

Die Landesforstanstalt stellt 30, die kommunale und die Bundesforst stellen jeweils zwei Ausbildungsplätze bereit. Von den acht anerkannten Lohnunternehmen bilden gegenwärtig drei aus. "Diese Anzahl Ausbildungsplätze reichen nicht aus", erläuterte der Minister und verweist auf das Bildungszentrum für die Berufe der Agrar- und Hauswirtschaft und für die Forstwirtschaft in Güstrow-Bockhorst. Neben der Ausbildung stehe für die Zukunft die Fort- und Weiterbildung im Mittelpunkt.

"Wir haben für eine gezielte Fort- und Weiterbildung in der Forstwirtschaft den rechtlichen Rahmen gesetzt. Einerseits für die Meisterausbildung und für Anpassungsfortbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz sowie andererseits für Weiterbildungsmaßnahmen, die nach der entsprechenden Richtlinie gefördert werden", hob der Minister hervor.

Wer heute die Berufsbildung nicht ernst nehme, eine gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildung betreibe, werde morgen nicht mehr marktfähig sein. Auch in der öffentlichen Verwaltung werde zukünftig wieder Bedarf an forstlichen Fachkräften bestehen. Auch wenn der Bedarf in den einzelnen Ebenen unterschiedlich ausgeprägt sei, so seien die Zielzahlen des Personalkonzeptes in allen Ebenen bereits in Sicht. "Auch im Bereich der Forstwirte, in dem noch der größte Abbau notwendig ist, soll ein kleiner Einstellungskorridor bleiben", stellte der Minister in Aussicht. "Der forstliche Berufsstand steht vor fachlichen Herausforderungen, um den Wandel erfolgreich zu meistern. Dabei kann begründet mit Optimismus in die Zukunft geschaut werden", fasste Dr. Backhaus zusammen. (PD)
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