Im bundesweiten Vergleich der absoluten Zahlen hat Niedersachsen die drittgrößte Waldfläche, so die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung.
Deutschland ist zu 31 Prozent bzw. gut 11 Mio. ha bewaldet. Spitzenreiter in der Bewaldung sind die süddeutschen Bundesländer wie Rheinland-Pfalz mit 42 Prozent, gefolgt von Hessen (41 Prozent), Baden-Württemberg und dem Saarland (beide 38 Prozent). Waldarm ist Schleswig-Holstein, wo auf gerade einmal zehn Prozent der Landesfläche Bäume stehen.
Auffallend in Niedersachsen ist der hohe Anteil an Wald in privater Hand. Rund 55.000 der sogenannten Privatwaldbesitzer bewirtschaften 59 Prozent des niedersächsischen Waldes. Der Rest entfällt auf das Land (29 Prozent), Körperschaften wie Landkreise oder Gemeinden (7 Prozent) und den Bund (5 Prozent).
Bundesweit gibt es zwei Millionen private Waldbesitzer, die rund 44 Prozent der Waldfläche ihr Eigen nennen. Die verbleibenden 56 Prozent teilen sich das Land (29 Prozent), der Bund (3 Prozent), Körperschaften (19 Prozent) und Treuhänder (5 Prozent).
Im Bund wie im Land ist der Privatwald klein strukturiert. Rund 42 Prozent der niedersächsischen Privatwaldbesitzer haben weniger als 20 ha Wald. Bundesweit sind es 57 Prozent. Durchschnittlich hat ein niedersächsischer Privatwaldeigentümer 11 ha Wald, der Bundesdurchschnitt liegt bei etwa 2,5 ha. Nur zwölf Prozent der bundesdeutschen Privatwaldfläche gehören zu Betrieben mit einer Größe über 1.000 ha.
Um trotzdem schlagkräftig agieren zu können, haben sich drei Viertel aller niedersächsischen Privatwaldbesitzer in sogenannten forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen wie Forstbetriebsgemeinschaften organisiert. Sie unterstützen den Waldbesitzer bei Waldpflege,
Holzeinschlag und Vermarktung. In fachlichen Fragen und in Fragen der Förderung beraten die Forstämter der Landwirtschaftskammer die Privatwaldbesitzer.
Den Erfolg der forstlichen Zusammenschlüsse zeigt die Entwicklung des Holzeinschlages. Er konnte in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt werden und beträgt jetzt 1,8 Mio. Festmeter (Fm), das sind knapp 40 Prozent der gesamten niedersächsischen Holzernte. (lwk ns)