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10.06.2013 | 13:42 | Forstschädlinge 

Schlechtes Wetter war gut für den Wald

Kassel - Förster haben am Wetter der vergangenen Monate nichts auszusetzen, im Gegenteil.

Waldschutz
(c) proplanta
Der strenge Winter, das nass-kalte Frühjahr und der große Regen der vergangenen Wochen - «das war eine Wohltat für den Wald», sagte Horst Gossenauer-Marohn vom Landesbetrieb Hessen-Forst der Nachrichtenagentur dpa. Der reichliche Niederschlag habe die Wasserspeicher im Boden gut aufgefüllt, so dass frisch gepflanzte Bäume optimale Anwachsbedingungen haben. Schädlinge dagegen hatten es schwer.

Insekten und Mäuse hätten unter der feuchten Kälte gelitten, sagte Gossenauer-Marohn. An den Laubbäumen seien die Blätter dieses Mal sehr spät ausgetrieben. Schlecht für die Raupen vieler Schadinsekten, denn frisches Grün ist ihre Nahrung. Und nachdem sich die Blätter entwickelt hatten, wurde es noch einmal kalt. Das bremst die Aktivität der Raupen. «Wenn es zu kühl ist, fressen sie nichts», sagte Gossenauer-Marohn. Stattdessen kriechen die Tiere unter die Blätter und warten ab. Wenn das zu lange dauert, verhungern sie.

Welche Folgen das Wetter für die Borkenkäfer hat, ist noch nicht ganz klar. «Spannend ist die Frage, ob sie eine zweite Generation im Sommer schaffen», sagt der Forstexperte. Zurzeit sitze die erste, im Frühjahr angelegte Larvengeneraton unter der Rinde und fresse. Bei hoher Luftfeuchtigkeit drohten den Larven Pilzkrankheiten. Noch im Juni entwickeln sich die Käfer, die sich dann durch die Rinde nach draußen bohren und auf Partnersuche gehen. Borkenkäfer befallen vor allem Fichten, sie gehören zu den am meisten gefürchteten Schäden in der Forstwirtschaft.

Der vom Regen völlig durchnässte Waldboden hat nach Angaben von Hessen-Forst einzelne Bäume umstürzen lassen - vor allem, wenn die Krone nass war und starker Wind wehte. Die Verluste seien aber nicht vergleichbar mit Schäden bei großen Stürmen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist der Boden in großen Teilen Deutschlands wegen des Dauerregens so nass wie seit 50 Jahren nicht mehr. (dpa/lhe)
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