(c) proplanta Die FDP solidarisierte sich am Dienstag mit den Mountainbikern. Der Gesetzentwurf von CDU-Umweltministerin Lucia Puttrich, die die Nutzungsrechte im Wald neu regeln will, werde nicht mitgetragen. Die hessischen Waldbesitzer betonten dagegen, das Kreuz- und Querradeln im Wald sei mit dem Naturschutz nicht vereinbar.
Nach dem neuen Gesetz soll Mountainbiken grundsätzlich nur auf «festen Wegen» erlaubt sein, die auch von kleineren Autos benutzt werden können. In Absprache mit den Waldbesitzern soll dann geklärt werden, welche schmalen Wege (Trails) die Radler zusätzlich benutzen können. Gegen diesen Entwurf sind Mountainbiker vor allem in Internet in den vergangenen Wochen Sturm gelaufen.
Eine Verschärfung des Waldgesetzes werde es mit den Liberalen nicht geben, erklärte der FDP-Abgeordnete Frank Blechschmidt. Mountainbiker sollten auch künftig auf schmalen einspurigen Wegen fahren können. Das Gesetz soll im Herbst in den Landtag eingebracht werden.
Das Umweltministerium verwies auf die noch laufende Anhörung der Verbände zu dem Gesetz. Ziel des Entwurfs bleibe es, angesichts des geänderten Freizeitverhaltens für alle einen Ausgleich zu finden, sagte Sprecher Thorsten Neels. Dabei gehe es nicht nur um die Mountainbiker, sondern auch um Geocacher und die zahlreichen Wanderer.
Der hessische Waldbesitzerverband (Friedrichsdorf/Taunus) nannte Puttrichs Entwurf einen «guten Kompromiss». Der Wald sei auch ein «Stück Privateigentum», sagte Sprecher Stefan Retter der dpa. Unkontrolliertes Mountainbiken störe das Wild beim Äsen. Die Tiere schälten dann die Rinde von den Bäumen. Dies führe zu hohen Schäden.
Die SPD-Opposition forderte die Umweltministerin auf, ihren Entwurf gründlich zu überarbeiten. Beim Wald-Betretungsrecht müsse für alle eine tragbare Lösung gefunden werden, erklärte der Abgeordnete Heinz Lotz. Die Grünen spotteten, die FDP verhalte sich mit ihrer Puttrich-Kritik schon wie eine Oppositionspartei. Die Kritik der Liberalen am «überregulierten» Waldgesetz sei jedoch verständlich, erklärte die Abgeordnete Sigrid Erfurth. (dpa/lhe)
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