Massive Schäden wie im Sommer bei Kirschen und Beerenobst gebe es an den Reben zwar nicht, sagte Josef Gierer, Vorsitzender des Weinbauvereins Bayerischer Bodensee: «Wir haben das Problem frühzeitig erkannt und konnten vorbeugen.»
Aber «in einigen Anlagen mussten die Trauben früher geerntet werden. Von der Reife und vom Zuckergehalt her wäre es optimaler gewesen, wenn sie noch ein paar Tage länger hängen bleiben.» Leichte Einbußen bei der Qualität blieben da nicht aus.
Während die Obst- und Weinbauern am
Bodensee zum erstenmal mit dem großflächigen Auftreten der asiatischen Kirschessigfliege zu kämpfen hatten, kennen die Südtiroler das Problem schon länger. «Die Erfahrungen der Südtiroler, wie man gegen diese Fliege vorgeht, haben uns sehr geholfen», sagte Gierer. Gut sei, die Blätter zu entfernen und so die Trauben freizustellen: «Die Fliege meidet direkte Lichteinstrahlung, sie sucht eher den Schatten.» Zudem gebe es ein biologisches Mittel gegen den Schädling.
Die Weinberge um Lindau gehören zu den südlichsten Rebgärten Deutschlands. Etwa 20 Winzerfamilien bewirtschaften dort 50 Hektar und erzeugen pro Jahr bis zu 400.000 Liter weißen und roten Wein. Vor gut einer Woche hat die Lese begonnen. Trotz des verregneten Sommers und der Fliege rechnet Gierer insgesamt mit einem guten Jahrgang.
Die fränkischen
Winzer sind von der Kirschessigfliege kaum betroffen. «Die Fliege ist zwar in Franken angekommen, hat aber noch keine größeren Schäden angerichtet», sagte Weinbaupräsident Artur Steinmann. (dpa/lby)
Hinweise zum Erkennen von Kirschessigfliegenbefall (PDF 400 kb)
Kirschessigfliege bekämpfen (PDF 405 kb)