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05.05.2015 | 06:09 | Milliardenverlust für Wirtschaft 

Arbeiter wegen Hitzewellen weniger produktiv

Canberra - Bei extremer Hitze arbeiten - das schlaucht die fleißigsten Arbeiter. Die australische Wirtschaft erleidet nach einer neuen Studie durch immer häufigere Hitzewellen enorme Verluste.

Hitze in Australien
In Australien gibt es immer mehr Hitzewellen. Darunter leiden Menschen und Natur. Auch die wirtschaftlichen Verluste sind enorm. (c) proplanta
Die deutsche Umweltökonomin Karin Zander bezifferte den Schaden jetzt auf über 6 Milliarden Dollar (mehr als 5 Milliarden Euro) im Jahr.

Australien erlebt immer öfter extreme Hitzewellen. Pro Jahr gebe es heute doppelt so viele Tage mit Rekordhitze wie 1960, schrieb der unabhängige australische Klimarat (Climate Council) vor Kurzem.

Das Team um Zander hatte über 1.700 Australier gefragt, wie sie bei großer Hitze mit der Arbeit zurecht kommen. Dreiviertel der repräsentativen Gruppe gaben an, sie seien weniger produktiv, wie die Forscher in der Zeitschrift «Nature Climate Change» berichten.

Sieben Prozent mussten wegen Hitzebeschwerden sogar für mindestens einen Tag im Jahr der Arbeit fern bleiben. Je mehr Zeit draußen gearbeitet wurde, desto größer war der Produktivitätseinbruch. Zander arbeitet an der Charles-Darwin-Universität in Casuarina nördlich von Darwin. 

Der Klimawandel verursache die Häufung extremer Hitzetage, sind Experten überzeugt. «Er macht Australien heißer», schrieb der Klimarat im Februar. «Es gibt öfter heiße Tage und Hitzewellen werden noch heißer, noch länger und noch öfter kommen als bisher.»

Die jüngste Sommersaison begann bereits im australischen Frühling, im Oktober 2014, mit dem heißesten Oktobertag in Sydney seit Beginn der Aufzeichnungen: mehr als 36 Grad. Es folgten Novembertage mit mehr als 45 Grad westlich von Sydney und im Januar eine Hitzewelle mit 47,8 Grad in Carnarvon 900 Kilometer nördlich von Perth an der Westküste.

«Extreme Hitze ist in Australien die gefährlichste Form von Naturgefahren, die mehr Todesfälle verursacht als alle anderen Naturgefahren zusammen», schreiben Zander und Kollegen in der Studie. 2013 und 2014 seien zahlreiche Rekorde gebrochen worden. Arbeitgeber sollten mehr Trinkwasser zur Verfügung stellen und Fitnessprogramme auflegen, empfahlen sie. (dpa)
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