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18.10.2023 | 12:25 | Anpassungsfähige Meeresbewohner 

Austernriffe können sich Meeresspiegelanstieg anpassen

Hannover - Austernriffe im Wattenmeer können sich einer neuen Studie von niedersächsischen Forscherinnen und Forschern zufolge an örtliche Tideverhältnisse anpassen und so auch dem klimawandelbedingten Meeresspiegelanstieg folgen.

Meeresspiegelanstieg
(c) proplanta
Austernriffe haben damit eine wichtige unterstützende Küstenschutzfunktion im Wattenmeer, wie die Leibniz Universität Hannover am Dienstag zu der Studie mitteilte. Mit Tideverhältnissen sind die Gezeiten Ebbe und Flut gemeint. Zum Forschungsverbund gehören neben der Leibniz Universität Hannover auch die Technische Universität Braunschweig und das Forschungsinstitut Senckenberg am Meer.

Durch die Erwärmung der Nordsee hat sich die Pazifische Auster in den vergangenen zwei Jahrzehnten an der deutschen Küste ausgebreitet, heimische Arten verdrängt und Miesmuschelbänke in Austernriffe umgewandelt, heißt es in einer Mitteilung zu der im Fachblatt «Frontiers in Marine Science» veröffentlichten Studie. Die neuen Austernriffe seien extrem widerstandsfähig und bildeten riffartige Strukturen, die sich ständig in der Fläche und Höhe erweiterten. Das Forschungsteam hat über einen Zeitraum von zwei Jahren Drohnendaten gesammelt und ausgewertet, um die räumliche Ausbreitung und das Größenwachstum eines dieser Riffe zu bestimmen.

Laut den Wissenschaftlern ist der klimabedingte Wandel von Miesmuschelbänken hin zu Austernriffen zwar unumkehrbar und tiefgreifend, die Riffe in ihrer Robustheit nähmen jedoch eine wertvolle zusätzliche Funktion für den Küstenschutz und den Schutz des Ökosystems ein - etwa in Bezug auf das Brechen von Wellenenergie, Kohlenstoffbindung, Wasserfilterung, Nährstoffbereitstellung und der Bereitstellung von neuem Lebensraum.

«Die Pazifische Auster bildet eine quasi natürlich mitwachsende Riffstruktur und übernimmt damit unterstützende Küstenschutzfunktionen, indem Sedimente im Wattenmeer zurückgehalten werden und Wellenenergie gebrochen wird», erläuterte Tom K. Hoffmann vom Ludwig-Franzius-Institut der Leibniz Universität.
dpa
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