Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.11.2014 | 07:16 | Tierseuchenausbruch 

Bedrohte Nutztierrassen im Seuchenfall besser schützen

Bonn - Für die Erhaltung bestandsbedrohter, nur regional vorkommender Nutztierrassen kann der Ausbruch einer Tierseuche von existentieller Bedrohung sein.

Seltene Nutztierrassen
(c) proplanta
Per Gesetz gibt es zwar Ausnahmeregelungen von der behördlich angeordneten Tötung, doch werden diese in der Praxis nicht umgesetzt. Das von der BLE koordinierte Modellvorhaben erprobt praxisnahe Wege, um gesunde Tiere bedrohter Rassen in Sperrbezirken im Seuchenfall vor der Tötung zu bewahren.

Maul- und Klauenseuche, Geflügel- oder Schweinepest – bricht eine dieser Seuchen aus, werden häufig nicht nur befallene, sondern aus Sicherheitsgründen auch von der Seuche nicht betroffene Tiere getötet. Bei seltenen Nutztierrassen kann dies zum Auslöschen einer wichtigen Teilpopulation oder gar der gesamten Rasse führen.

Ziel: Schutz der Tiere – Sensibilisierung und Erfahrungsaustausch



Um dieses Risiko zu reduzieren, hat die Gesellschaft alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) ein Modell- und Demonstrationsvorhaben gestartet. Darin sollen zunächst Grundlagen zur Gesunderhaltung, Hygiene und Prophylaxe erarbeitet werden, die in bedeutsamen und geeigneten Zuchteinrichtungen umgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel auch Quarantänebereiche, ausreichend Futtervorräte für den Notfall und seuchenhygienisch geschultes Personal.

Gemeinsam mit Tierzüchtern, Veterinären und Behörden soll für diese Einrichtungen modellhaft ein Ausnahmestatus und damit ein Schutz vor Tötungen beantragt und bis zur Bewilligung begleitet werden. Zwingende Voraussetzung dafür ist die akut nachgewiesene Seuchenfreiheit des Bestandes.

Mit diesem Vorhaben sollen alle Beteiligten sensibilisiert und Erfahrungen gesammelt werden, die künftig sowohl ein stringentes Handeln ohne zusätzliches Infektionsrisiko als auch den Schutz seltener Rassen im Seuchenfall erlauben.

Ziel ist ein verbesserter Schutz dieser Tiere und damit eine Sicherung genetischer Eigenschaften weit über die Modelleinrichtungen hinaus. Das auf drei Jahre ausgelegte Modellvorhaben hat im Oktober 2014 begonnen und wird über den Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) gefördert. (ble)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Kontakt mit Kühen: Mensch in den USA mit Vogelgrippe infiziert

 Vogelgrippe bei Pinguinen auf Falklandinseln nachgewiesen

 Infektionen mit Virus der Tierseuche Aujeszkysche Krankheit gesunken

 Geflügelpest im Landkreis Northeim ausgebrochen

 Geflügelpest bei Hobby-Hühnerhalter in Cottbus ausgebrochen

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet