Diese Situation hat sich in den folgenden Monaten verschlechtert. Die bienenwissenschaftlichen Institute rechnen mit erheblichen Verlusten an Bienenvölkern nach dem Winter 2007/2008. Bereits in den Sommermonaten 2007 kam es vereinzelt zu Verlusten. Die Meldungen über weitere Zusammenbrüche von Bienenvölkern nahmen während der Einwinterungsphase im Herbst 2007 zu. Basierend auf den Daten aus dem deutschlandweiten Bienenmonitoring sowie anderen langjährigen Untersuchungen rechnen die Bienenwissenschaftler für Deutschland mit Verlusten von etwa 25 bis 30 %. Einige Regionen werden eventuell sogar stärker betroffen sein.
Was sind die Ursachen? Die Verluste in den USA wurden häufig in den Medien monokausal erklärt. Die deutschen Bieneninstitute hatten bereits bei den Verlusten in Mitteleuropa nach dem Winter 2002/2003 einen multifaktoriellen Ursachenkomplex vermutet. Aufgrund der überraschenden Verluste in Deutschland 2002/2003 wird seit 3 Jahren seitens der Bieneninstitute ein weltweit einzigartiges, deutschlandweites Bienenmonitoring erfolgreich durchgeführt. Die umfangreichen Daten zur Entwicklung und Belastung von Bienenvölkern ließen jetzt erstmalig Rückschlüsse in Form von Prognosen für die weitere Entwicklung zu. Ein wesentlicher Faktor ist immer noch die Varroose, eine Krankheit, die durch den Parasiten Varroamilbe ausgelöst wird.
Der
Witterungsverlauf des vergangenen Jahres vom Winter 2006/2007 beginnend bis zum Herbst 2007 hat die Entwicklung der Varroamilbe begünstigt, Bekämpfungsmaßnahmen und die Entwicklung der
Bienenvölker zeitweise erschwert. Daher hatten die Bieneninstitute bereits im Sommer 2007 auf die zu befürchtende starke Vermehrung der Varroamilben sowie eine damit einhergehende Gefährdung der Bienenvölker hingewiesen. (PD)