Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.09.2015 | 11:38 | Lebensmitteltrocknung 

Bio-Lebensmittel schonend und effizient konservieren

Kassel - Bio-Lebensmittel schonender und effizienter zu trocknen, zu kühlen und zu gefrieren – das ist das Ziel eines Projekts, das eine Agrarwissenschaftlerin der Universität Kassel koordiniert.

Bio-Lebensmittel konservieren
(c) proplanta
Neben einer besseren Energiebilanz soll dies auch zu höherer Produktqualität führen – und zu weniger verdorbenen Lebensmitteln.

In dem internationalen Projekt mit dem Titel „SusOrganic“ erarbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Qualitätsstandards für verarbeitete Bio-Produkte, sammeln vorbildliche Beispiele aus Bio-Unternehmen und werten vorhandene Verfahren aus. Sie experimentieren aber auch mit eigenen, neu entwickelten Kühl- und Trocknungsverfahren.

„Die Verarbeitung von Lebensmitteln ist unnötig energieintensiv, gerade wenn konventionelle Verarbeitungsmethoden genutzt werden“, sagt Projekt-Koordinatorin Dr. Barbara Sturm, Leiterin der Gruppe Nacherntetechnologie am Fachgebiet Agrartechnik der Uni Kassel. „Die Effizienz von Anlagen in der Lebensmitteltrocknung liegt bei durchschnittlich 35-45 Prozent, kann aber manchmal auch nur 10 Prozent erreichen. Da liegt ein erhebliches Einsparpotenzial.“ Es gibt noch einen zweiten Aspekt, betont sie: „Mit schonenderen Verfahren lassen sich Qualitätsverluste und Schwund vermindern.“ Das führe dazu, dass mehr Lebensmittel auf den Tellern der Verbraucher ankommen, anstatt im Produktionsprozess aussortiert zu werden.

Am Ende will die Projektgruppe eine Art Handbuch für die Trocknung und Kühlung bzw. das Einfrieren von Bio-Lebensmitteln präsentieren. Das umfasst Qualitätsstandards sowie Verarbeitungsrichtlinien zur Prozessoptimierung und besserer Produktqualität. Teil der Ergebnisse sollen auch Lebenszyklusanalysen (LCA) und Lebenszykluskostenanalysen (LCCA) der Produkte sein. Außerdem will die Projektgruppe Mess- und Regelungssysteme zur verbesserten Steuerung des Trocknungsprozesses entwickeln.

„SusOrganic“ ist im vergangenen März gestartet und läuft noch bis Februar 2017. Das Projekt wird von der EU mit 1,03 Mio. Euro unterstützt, wovon 151.571 Euro auf die Universität Kassel entfallen. Es wird von der Universität Kassel koordiniert und umfasst sechs weitere Partner, davon vier Universitäten (Schwedische Universität für Agrarwissenschaften, Universität Teramo, Italien, Universität Tuscia, Italien, Agrarökonomische und Veterinärmedizinische Universität Bukarest, Rumänien), ein Forschungszentrum (SINTEF Energie Forschung, Norwegen) und ein Bio-Lebensmittelunternehmen (Meridian Fruchthandelsgesellschaft mbH, Deutschland). (uni-kassel)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Biolebensmittelmarkt: Absatz stagnierte im Jahr 2023

 Biofach-Veranstalter ziehen positive Bilanz

 Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln wieder gestiegen

 Appetit auf Bio-Produkte wieder gestiegen - Anbaufläche auch

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken