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12.10.2010 | 11:37 | Agrarforschung 

Brasilianische Agrarforscher loten Kooperationsmöglichkeiten aus

Braunschweig - Eine fünfköpfige Delegation der brasilianischen Agrarforschungs-Organisation Embrapa hat für zwei Tage das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) und das Julius Kühn-Institut (JKI) besucht, um sich über den Agrarforschungsstandort Braunschweig zu informieren.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Hintergrund des Besuches sind Pläne der Embrapa, ihr Forschungskontakt-Netzwerk LABEX („Laboratórios Virtuais da Embrapa no Exterior“) auf Deutschland auszudehnen. LABEX-Wissenschaftler forschen in ausgewählten Ländern an einem Partnerinstitut vor Ort, knüpfen gleichzeitig aber auch Verbindungen zwischen Forschungseinrichtungen Brasiliens und ihres Gastlandes. Ab 2011 soll ein brasilianischer Forscher in Deutschland diese Aufgaben wahrnehmen und helfen, deutsch-brasilianische Kooperationen in der Agrar- und Ernährungsforschung zu vertiefen.

Die beiden Besuchstage gaben den Gästen einen Einblick in die thematische Breite, die das vTI und das JKI wissenschaftlich abdecken. Abgerundet wurde das Informationsangebot durch Präsentationen des ebenfalls in Braunschweig ansässigen Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie des Karlsruher Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel. Großes Interesse der brasilianischen Gäste fand auch die neu ins Leben gerufene Deutschen Agrarforschungsallianz (dafa), deren Geschäftsstelle am vTI angesiedelt ist.

Die brasilianische Delegation zeigte sich vom Niveau und der Vielfalt der Forschungsarbeiten und Kontaktmöglichkeiten beeindruckt. Sie betonte, dass über das LABEX-Programm hinaus auch weitere Kooperationen zwischen Embrapa und den deutschen Bundesforschungsinstituten möglich seien. Während des Besuchs wurde auch die Idee entwickelt, ein LABEX der deutschen Agrarforschung an einem brasilianischen Forschungsstandort einzurichten.

Eine engere Verbindung zwischen der Embrapa und dem Agrarforschungsstandort Braunschweig böte auch für die deutsche Seite große Chancen, betonte vTI-Präsident Prof. Folkhard Isermeyer: „Brasilien ist inzwischen nicht nur in der Agrarwirtschaft, sondern auch in der Agrarforschung ein global player. Die Embrapa verfügt über eine Ressourcenausstattung von rund 1 Milliarde US-$ pro Jahr. Sie ist auch für deutsche Forschungseinrichtungen ein sehr attraktiver Partner.“ (vTI)
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