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05.12.2009 | 13:48 | Waldforschung 

Einzigartiges Kooperationsprojekt: "Forschungslabor Eichenwald" ins Leben gerufen

Freising - 36.000 Eichen sind nahe Ingolstadt gesetzt, zusammen ergeben sie den Startschuss für eine einzigartige Forschungsinitiative:

Einzigartiges Kooperationsprojekt: Forschungslabor Eichenwald ins Leben gerufen
In Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten und dem Lehrstuhl für Waldwachstumskunde der Technischen Universität München hat Audi das Wissenschaftsprojekt „CO2-Speicher Eichenwald“ ins Leben gerufen. Versuchsflächen bei Györ in Ungarn und an weiteren Audi-Standorten weltweit sollen der Pilotanlage im Köschinger Forst nahe Ingolstadt folgen. Frank Dreves, Vorstand für Produktion der AUDI AG, stellte das Projekt am Donnerstag zusammen mit dem Bayerischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, auf dem Köschinger Forschungsgelände vor.

Eichen sind nicht nur in der Mythologie ganz besondere Bäume. Sie sind wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Außerdem speichern sie in hohem Maß Kohlenstoff. Das durch die Technische Universität München geleitete Wissenschaftsprojekt im Köschinger Forst soll nun das „Ökosystem Eiche“ erforschen – und herausfinden, welche Wechselwirkungen zwischen den Lebensbedingungen des Baumes, seinem CO2-Bindungspotenzial und der durch ihn geschaffenen biologischen Vielfalt bestehen. Die teilnehmenden Wissenschaftler erhoffen sich dadurch wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Zukunft unserer Wälder, Klimaschutz und Biodiversität.

Die Forschungsanlage im Köschinger Forst ist der Startpunkt für die internationale Ausweitung des Projektes auf Standorte mit klimatisch unterschiedlichen Voraussetzungen. Eine zweite Versuchsfläche mit einer Größe von vier Hektar wird bereits am ungarischen Audi-Produktionsstandort in Györ mit mehr als 13.000 Stieleichen bepflanzt. Diese Versuchsanordnung wird im Rahmen einer Hochschulkooperation mit der Universität Sopron ebenfalls federführend von der TU München betreut. Weitere Flächen an internationalen Audi-Standorten sind bereits in Planung.

Die rund sechs Hektar große Fläche der internationalen Pilotanlage im Köschinger Forst wurde 2007 durch Borkenkäfer, Trockenheit und den Orkan „Kyrill“ fast vollständig zerstört und 2008 im Zuge des Forschungsprojektes mit circa 36.000 jungen Stieleichen neu bepflanzt. Ein Teil davon nach einem speziellen Muster: So kann auf kleinem Raum eine Vielzahl möglicher Wachstumsbedingungen und Wachstumsverläufe untersucht werden. (tum)
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