Die Aussaat der Versuchsparzellen erfolgt jetzt automatisch, gesteuert von einem automatischen Lenk- und Säsystem, auf der Basis von Satellitendaten. Ein Schlepper, der mit einem automatischen Lenksystem ausgestattet ist, ersetzt den Fahrer. Die für die Maisaussaat verwendete Sämaschine wurde mit einer automatischen Steuereinrichtung versehen, die parzellengenau das Saatgut über das Signal aus dem GPS-System zuteilt.
Bereits im Jahr 2008 hat sich eine Arbeitsgruppe innerhalb der LfL gebildet mit dem Ziel die in den vergangenen Jahren begonnenen Aktivitäten zur Nutzung von GPS (Global Positioning System) im Feldversuchswesen weiterzuführen. In diesem Jahr werden erstmals Versuche mit Unterstützung eines solchen Systems angelegt. Als erster Schritt wird die Versuchsfläche mit Hilfe des Navigationsrechners durch einfaches Umfahren vermessen. Die Planung der Parzellenversuche erfolgt im Vorfeld auf einem PC und der fertige Versuchsplan wird auf den Navigationsrechner des Schleppers übertragen. Das System kann nun die Lenkung des Schleppers und die Auslösung der Saatgutablage für die aufeinander folgenden Parzellen eines Versuchs übernehmen.
Als wesentliche Neuerung sind damit keine Vermessungsarbeiten und Markierungen auf der Versuchsfläche wie Kreidestriche oder Spurreißer mehr notwendig. Lediglich eine Grundlinie für den Beginn des Versuchs muss vorgegeben werden. Alles weitere erfolgt durch das Steuersystem. Der Fahrer muss lediglich das Wenden des Schleppers am jeweiligen Ende der Versuchsfläche übernehmen. Ansonsten überwacht er das System. Die zweite Person ist an der Sämaschine nur für die Zuführung der Magazine mit dem vorbereiteten Saatgut zuständig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die exakte Einhaltung der Fahrspur und die punktgenaue Auslösung der Sämaschine wesentlich präziser erfolgt. An der praktischen Handhabung und der benutzerfreundlichen Programmierung des Systems soll in der nächsten Zeit zusammen mit dem Hersteller weiter gearbeitet werden. Es stellt eine wesentliche Arbeitserleichterung im Versuchswesen dar und soll in den nächsten Jahren eine möglichst breite Anwendung bei der Anlage von pflanzenbaulichen Versuchen an der LfL finden. (LfL)