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12.06.2009 | 20:45 | Agrarforschung 

Grüne Gentechnik: Der unerwünschte Forschungszweig

Frankfurt/Main - Die Zerstörung wissenschaftlicher Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen im Freiland erfolgt bereits seit Jahren in ebenso trauriger wie kostspieliger Regelmäßigkeit.

Biotechnologie
(c) FikMik - fotolia.com
Nun ist die nächste Ära angebrochen: In Dresden-Pillnitz wurde jüngst ein Projekt zerstört, das in einem Saranzelt der Sicherheitsstufe 1, also nicht im Freiland, angelegt war. Was also könnte nun die Begründung sein? Sicherheitsbedenken scheiden aus. Offensichtlich gibt es in Deutschland inzwischen gewisse Forschungszweige, die bei bestimmten Gruppierungen einfach generell unerwünscht sind. Der Bereich der Grünen Gentechnik ist einer davon. Welche werden folgen?

Es ist vordergründig und zutiefst widersinnig, wenn auf der einen Seite vehement nach der gründlicheren Erforschung einer Technologie gerufen wird, auf der anderen Seite aber die Erfüllung dieser Forderung immer wieder gewaltsam verhindert wird. Bleibt im Grunde nur abermals festzustellen, dass die entsprechenden Akteure offensichtlich keine Argumente haben und an solchen auch nicht interessiert sind. Sie sind kriminell, sie sind feige und zeigen vor allem ihre Unfähigkeit, sich mit den tatsächlichen Sachverhalten zu befassen. Gewaltsam verhindern sie das Zustandekommen neuer Erkenntnisse und damit möglicherweise auch neuer Sichtweisen. Kann das wirklich unser Weg in die Zukunft sein?

Der jüngst von der Bundeslandwirtschaftsministerin gezeigte Schlingerkurs in Sachen Grüne Gentechnik hat sicherlich noch zur allseitigen Verunsicherung beigetragen - derlei Übergriffe legitimiert er zweifellos nicht. Es ist nun an den Politikern aus den verantwortlichen Ressorts, hier eindeutig Stellung zu beziehen. Es geht nicht mehr nur um den Forschungsbereich der Grüne Gentechnik, sondern um die prinzipielle Frage, wie es um die Forschungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland bestellt ist. Von der konsequenten Beantwortung dieser Frage wird für die Zukunft vieles abhängen. (idw)
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