Die Förderpreise für das Jahr 2010 erhielten Dr. Susanne Döll, Braunschweig, Juniorprofessor Dr. Andreas Müller, Halle, und Priv. Doz. Dr. Robert Ringseis, Gießen.
In einer Akademischen Feierstunde in der Aula der Universität Göttingen wurden am Abend des 9. März 2010 den Preisträgern die Urkunden zu den Henneberg-Lehmann-Preisen von Prodekan Professor Dr. Hansjörg Abel überreicht. Professor Dr. Wenk wurde der Preis in Anerkennung seiner weit gefächerten Forschungsund Publikationstätigkeit zum Energie- und Nährstoffhaushalt von Mensch und Tier sowie wichtiger Einflussfaktoren auf die Stoffwechselprozesse zuerkannt. Er hat sich diesen Arbeiten sehr früh und intensiv unter den Aspekten Effizienz,
Nachhaltigkeit von Systemen der Lebensmittelerzeugung und Produktqualität gewidmet. In seinem akademischen Vortrag zum Thema „Energiebedarf, aber nicht nur!“ dankte der Preisträger der Stiftung und ihrem Kuratorium. Dabei ging er auf die besonders wichtigen Fragen moderner Tierernährung und auf die besondere Rolle der Tierernährungswissenschaft bei Ressourcenschonung und Bewältigung der Nahrungskonkurrenz zwischen Tieren und Menschen ein.
Dr. Susanne Döll, Institut für Tierernährung, Friedrich-Loeffler-Institut Braunschweig, erhielt den
Förderpreis für ihre Forschungsarbeiten zum Mykotoxin-Stoffwechsel mit wesentlichen Beiträgen zu einem gesteigerten Verständnis der Wirkung von Fusarien-Toxinen insbesondere auf zellulärer Ebene. Juniorprofessor Dr. Andreas Müller, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wurde für seine Studien zum Stoffwechsel von Selen unter besonderer Beachtung von Wechselwirkungen zu metabolischen Erkrankungen und der Weiterentwicklung von Stoffwechselmodellen ausgezeichnet. Priv. Doz. Dr. Robert Ringseis, Institut für Tierernährung und Ernährungsphysiologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde die Anerkennung aufgrund seiner Studien zum Stoffwechsel der Lipide an der Schnittstelle von Mensch und Nutztier sowie unter besonderer Beachtung der Einflussnahme durch konjugierte Linolsäure zuteil.
Die Henneberg-Lehmann-Stiftung verleiht jährlich den gleichnamigen Preis, der alle zwei Jahre in einer akademischen Feier an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen verliehen wird. Helmut Wulf, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung und Vorsitzender des Stiftungsrates, erklärte, dass mit der Henneberg-Lehmann-Stiftung und mit der Preisverleihung die hohe Bedeutung der Tierernährungswissenschaft für die Futtermittelindustrie deutlich werde: „Die Tierernährung ist eine der Schlüsselwissenschaften, die in den kommenden zwei Jahrzehnten mit über die Versorgung der Menschen mit hochwertigen Nahrungsmitteln in ausreichender Menge entscheiden werden. Ihre Bedeutung für
Qualitätssicherung und gleichzeitig Ressourcenschutz kann gar nicht überschätzt werden.“ Dies werde auch in der Bereitschaft des Verbandes deutlich, sich an kommenden Forschungsarbeiten in deutlich höherem Maße als bisher einzubringen.
HintergrundAm 20. September 1955 beschloss die Mitgliederversammlung des Fachverbandes der Futtermittelindustrie in Goslar die Einrichtung eines Preises zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Tierernährung. Damit legte sie den Grundstein für die heutige Henneberg-Lehmann-Stiftung und den gleichnamigen Wissenschaftspreis.
Ausgezeichnet werden sowohl verdiente Wissenschaftler und Persönlichkeiten der landwirtschaftlichen Praxis als auch Nachwuchswissenschaftler, deren Arbeiten in wissenschaftlicher, technischer oder wirtschaftlicher Hinsicht zur Verbesserung der Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere und der erzeugten Produkte beigetragen haben. Bisher hat die Henneberg-Lehmann-Stiftung 83 Persönlichkeiten ausgezeichnet.
Die Auswahl der Preisträger trifft das Kuratorium der Henneberg-Lehmann-Stiftung. Diesem gehören fünf Vertreter der Agrarwissenschaften, drei Vertreter der praktischen Landwirtschaft sowie der Stiftungsvorstand, der durch den Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) gebildet wird, an. (DVT)