Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.11.2009 | 06:55 | Klimaschutz 

Herausforderung Klimawandel - was können Agrar- und Ernährungswirtschaft tun?

Bonn - "Der Klimawandel ist ernst zu nehmen und Land- und Ernährungswirtschaft sind mitten drin."

Herausforderung Klimawandel - was können Agrar- und Ernährungswirtschaft tun?
Mit dieser Aussage eröffnete Professor Alois Heißenhuber von der Technischen Universität München Weihenstephan seinen Vortrag "Herausforderung Klimawandel - was können Agrar- und Ernährungswirtschaft tun?" auf der Mitgliederversammlung des aid infodienst Anfang November 2009 in Bonn.

Der Landwirtschaft kämen bei der Diskussion um den Klimawandel drei Rollen zu: als Betroffene (Ertragsschwankungen, Produktionsrisiko), als Verursacher (Methanemissionen durch die Rinderhaltung, Lachgas- und Kohlendioxidemissionen) und als Beschützer (Kohlenstoffsenke, Bioenergie). Zusätzlich seien noch das Bevölkerungswachstum, der Lebensstil und das Effizienzniveau entscheidend für die Belastung der Ökosysteme.

Gerade bei der Lebensstildebatte sei Deutschland noch nicht vorbildlich, wenn man zum Beispiel an den Fleischkonsum oder die vielen Flugreisen usw. denke. Anders, so Heißenhuber, stellt sich die Situation beim Effizienzniveau dar: Deutsche Autos zum Beispiel haben einen sehr niedrigen Spritverbrauch, Produktionsprozesse, auch in der Landwirtschaft, sind bereits sehr energieeffizient. Insgesamt sei der Klimawandel ein sehr komplexes Thema und nicht mit Schwarz-Weiß-Antworten zu lösen. Das untermauerte Heißenhuber am Beispiel der Milchleistungssteigerung je Kuh, die zunächst zu weniger Methan-Ausstoß führe. Wenn dann jedoch mehr Mutterkühe zur Rindfleischerzeugung gehalten würden, komme es insgesamt zu einer höheren Methan-Emission.

Eine ähnliche Situation zeige sich auch beim Ökolandbau, der wegen niedrigerer Erträge mehr Flächen in Anspruch nehme. Zusammenfassend stellte der Experte fest, dass jede Maßnahme Nebenwirkungen hat. Aber dennoch müsse gehandelt werden. Auch wenn jedes Jahr weltweit eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid mehr emittiert würden, dürfe keiner resignieren nach dem Motto "Ich schaffe das sowieso nicht...". Ganz im Gegenteil - jede kleine Verhaltensänderung sei wirksam und auch das Verändern kleiner Stellschrauben wichtig. (aid)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zahl der Balkonkraftwerke in Niedersachsen steigt rasant

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 Deutschland und Frankreich führend bei klimafreundlicher Technik

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Extremwetter machen Küstenüberwachung künftig wichtiger

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger