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10.08.2007 | 11:34 | Überschwemmung 

Intelligente Landwirtschaft kann Hochwasser schon im Vorfeld eindämmen

Hohenheim - Wenn Soldaten Sandsäcke schultern ist es bereits zu spät. Statt Schäden später einzudämmen setzen Forscher der Universität Hohenheim präventiv auf die Landwirtschaft als einen wesentlichen Faktor, um die Hochwassergefahr zu dämpfen.

Überschwemmung
(c) proplanta
In einem einfachen, praxisorientierten Leitfaden präsentieren sie 12 Einzelmaßnahmen samt Umsetzungstipps und Kosten. Das 24-seitige Handbuch für Anwender entstand im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes AMEWAM (Agricultural Measures for Water Management and their Integration into Spatial Planning). Dabei erprobte ein internationales Forscherteam zusammen mit Landwirten ausgewählte Maßnahmen im Hinblick auf ihre abflusshemmmende und erosionsreduzierende Wirkung in drei Beispielregionen in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland.

Im Zuge des Klimawandels werden extreme Wetterlagen, sinflutartige Regenfälle und Hochwasserkatastrophen weiter zunehmen - mit erheblichen Volkswirtschaftlichen Kosten. "Allein das Elbhochwasser im Jahr 2006 verursachte einen Schaden in Höhe von 120. Mio. Euro", bilanziert Prof. Dr. Stephan Dabbert vom Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim.

Wenn es gelingt, das Wasser, das auf landwirtschaftliche Flächen regnet, möglichst langsam abfließen zu lassen, braucht man weniger Dämme in der Landwirtschaft. Eine Kombination einfacher Maßnahmen kann dabei sehr effektiv sein. "Werden etwa lange Hänge mit unterschiedlichen Ackerkulturen bestellt, so bremst dies den Wasserabfluss", nennt Prof. Dr. Dabbert die Schlagteilung als eine von 12 einfachen Maßnahmen. "Einzeln betrachtet ist jede Maßnahme relativ simpel. Angesichts der großen Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden, ist die Wirkung jedoch enorm."

Verdienst der Forscher im AMEWAM-Projekt ist vor allem, dass sie die Maßnahmen nicht nur getestet, sondern auch Kosten und Nutzen bilanziert haben. Die Broschüre "Landwirtschaftlicher Hochwasserschutz" kann bei der Universität Hohenheim bestellt werden. (PM) 


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Landwirtschaftlicher Hochwasserschutz - 10 Steckbriefe für 12 Maßnahmen


Herausgeber: Tatjana Krimly, Stephan Dabbert, Johannes Hauser
Autoren: Norbert Billen, Joachim Aurbacher
Stuttgart-Hohenheim, März 2007

Geheftet, 21 S., 10 Abbildungen, 10 Tabellen, 20 Fotos, Format: DIN A4

ISBN 978-3-933403-98-8

5 Euro

Es werden für 12 landwirtschaftliche Maßnahmen zum Rückhalt von Wasser, die im AMEWAM-Projektgebiet Schwaigern-Massenbach/Ost untersucht wurden, Leitfäden in Form von 10 Steckbriefen vorgestellt. Sie stellen eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse des Projekts AMEWAM (Agricultural Measures for Water Management and their Integration into Spatial Planning), den Praxiserfahrungen der örtlichen Landwirte, den Anregungen der regionalen Administration und Beratung sowie praxisorientierter Literatur dar. Beschriebene Maßnahmen sind beispielsweise Ackerrandstreifen, Mulchsaat, Querbewirtschaftung oder Schlagteilung.

Die Maßnahmen-Steckbriefe beinhalten neben einer Kurzbeschreibung und -bewertung der Maßnahme Informationen zur Wirkung und Effizienz der Maßnahmen hinsichtlich Wasser- und Bodenrückhalt, Planungs- und Ausführungsaspekte für eine praxisgerechte Umsetzung, Vor- und Nachteile der Maßnahme aus landwirtschaftlicher Sicht, betriebswirtschaftliche Kosten der Maßnahme sowie den regulativen Aufwand für eine fachgerechte Umsetzung.

Die Steckbriefe können Politikern, Vertretern regionaler Behörden, Planern, Beratern und Landwirten für Planungen in anderen Regionen Ideen und Hinweise auf erforderliche Rahmenbedingungen, Umsetzungsprozeduren und Kosten geben.


Diese Broschüre kann bestellt werden bei:
Universität Hohenheim
Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre (410A)
D-70593 Stuttgart
Tel.: +49(0)711 459-23523
Fax: +49(0)711 459-22555
E-Mail: i410a@uni-hohenheim.de 

kostenlos zum Herunterladen: HochwasserSteckbriefe (PDF 6,7 Mb)
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