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10.12.2010 | 01:55 | Forschung und Entwicklung 

Krise schafft Delle bei Forschungsinvestitionen

Berlin - Die deutsche Wirtschaft hat angesichts der Krise 2009 weniger in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert als im Jahr zuvor.

Forschungsgelder
Die Unternehmen gaben insgesamt 55,9 Milliarden Euro für diesen Bereich aus. Dies ist ein Rückgang von 2,4 Prozent, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Übersicht des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft hervor. Der Stifterverband registriert regelmäßig die FuE-Aufwendungen der Wirtschaft. Mit 330.000 Beschäftigen in Forschung und Entwicklung blieb der Personalbestand allerdings weitgehend konstant und verzeichnete nur einen Rückgang von einem Prozent.

«Die Krise hat 2009 nur eine Delle hinterlassen. Die Wirtschaft engagiert sich zunehmend stärker für Forschung und Entwicklung», sagte der Vizepräsident des Stifterverbandes, der BASF- Vorstandsvorsitzende Jürgen Hambrecht.

Wegen des Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) stieg die daran gemessene Quote der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft auf 1,87 Prozent. Zusammen mit den staatlichen Aufwendungen beläuft sich die Quote jetzt auf 2,77 Prozent. «Die Quote ist ein Rekordwert für Deutschland, der dem Drei-Prozent-Ziel langsam nahe kommt, dem allerdings aufgrund der Rezession ein starker statistischer Effekt zugrunde liegt», sagte Gero Stenke, Leiter der Stifterverband- Wissenschaftsstatistik.

Stenke rechnet damit, dass 2010 und 2011 die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der Unternehmen in Deutschland neue Rekordwerte erreichen. So soll 2011 erstmals die 60-Milliarden- Schwelle genommen werden.

Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter, bemängelte die geringe Bereitstellung von Wagniskapital sowie das Fehlen einer steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung. «In Deutschland wird nur rund 0,04 Prozent des BIP für Wagniskapital eingesetzt, in Großbritannien sind es 0,09 Prozent, in Schweden gar 0,15 Prozent.» Wirtschaft und Regierung seien hier gefordert. Die Erweiterung des High-Tech-Gründerfonds sei ein erster Schritt.

Die Branchenentwicklung verlief im Krisenjahr 2009 uneinheitlich. Chemie- und Pharmaindustrie, aber auch unternehmensorientierte Dienstleistungen hätten deutlich mehr geforscht und entwickelt als im Jahr zuvor. Im Automobilbau, vor allem jedoch in der Elektroindustrie, sei dagegen kräftig im FuE-Bereich gespart worden. (dpa)
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