Sie wurde im Rahmen der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien zur Erhaltung der in der Schweiz angebauten Kartoffelsorten erarbeitet. Bei dieser neuen Konservierungsart werden die Achselknospen der in vitro-Kartoffeln in einer Alginat-Matrix eingekapselt und Mikrokugeln von 5 mm Durchmesser gebildet.
Im Allgemeinen erfolgt die Konservierung der angebauten Pflanzenarten über die Lagerung von Pflanzenmaterial als Saatgut in Genotyp-Sammlungen. Diese Konservierungsart sichert den Fortbestand der Pflanzensorten mit hohem agrarökonomischem Stellenwert. Dennoch gibt es Pflanzen wie die Kartoffel, die nicht auf diese Weise konserviert werden können, weil die verschiedenen damit verbundenen Arbeitsgänge das Pflanzmaterial zahlreichen Infektionsrisiken aussetzen.
An der
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW haben die Forscherinnen und Forscher der Gruppe Pflanzenbiotechnologie eine neue Konservierungstechnik in Form von künstlichem Saatgut entwickelt. Diese Konservierungsart besteht in der Einkapselung der Achselknospen der in vitro-Kartoffeln in einer Alginat-Matrix und der Bildung von Mikrokugeln (künstliches Saatgut) mit einem Durchmesser von 5 mm. Diese Alginat-Schicht dient dem Pflanzmaterial zugleich als Nährmatrix und Schutzmantel während der Konservierungszeit.
Diese Technik, bei der es sich um eine Konservierungsart und nicht um eine gentechnische Veränderung handelt, ist einfach und praktisch zugleich. Im Vergleich zu den herkömmlichen Methoden erlaubt sie nicht nur, die Menge des zu konservierenden Pflanzenmaterials in einem begrenzten Raum zu erhöhen, sondern auch die Konservierungsdauer zu verlängern.
Diese Konservierungsmethode ermöglicht es, die Eigenschaften der unversehrten Sorten zu erhalten und den Schweizer Handel bei Bedarf rasch mit gesundem Basismaterial beliefern zu können. (ACW)