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09.07.2023 | 12:26 | Schweinemarkt 

Österreichische Wissenschaftler kartieren nationales Schweinehandelsnetz

Wien - Erstmals liegt jetzt in Österreich eine Landkarte vor, auf der die Wege des nationalen Schweinehandels nachgezeichnet werden.

Schweinehandel
(c) proplanta
Erstellt wurde die Karte im Rahmen einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und des Complexity Science Hub (CSH) Vienna, eines Vereins zur wissenschaftlichen Erforschung komplexer Systeme.

Grund für die Anfertigung der Karte ist nach Angaben der Veterinärmedizinischen Universität die Tatsache, dass die Verbringung von Schweinen ein Risiko bei der Ausbreitung von Infektionskrankheiten darstellt. Es sei daher von entscheidender Bedeutung zu wissen, wie die Bauernhöfe und die aufnehmende Hand beziehungsweise die Märkte miteinander verbunden seien. So könnten mögliche Gefahrenquellen erkannt und gezielt Präventionsmaßnahmen entwickelt werden.

Der Hochschule zufolge finden in Österreich pro Jahr rund 250.000 Verbringungen von Schweinen statt. Jede davon berge ein gewisses Risiko, etwaige Infektionskrankheiten zu verbreiten. Die Forscher hätten für das Projekt anonymisierte Bewegungsdaten von Schweinen analysiert, die zwischen 2015 und 2021 in Österreich gehandelt worden seien. Diese Daten böten Tierärzten und anderen Stakeholdern wertvolle Unterstützung bei der Entwicklung von datenbasierten Ansätzen zur Kontrolle von Krankheiten und zur Erleichterung von Präventionsmaßnahmen.

Zugleich dienten die Ergebnisse der Studie als nützlicher Input für die Entwicklung von prädiktiven epidemiologischen Modellen, mit denen die Übertragung von Krankheiten zwischen Betrieben simuliert werde. Laut der Hochschule zeigt die Studie, dass in Österreich die überwiegende Mehrheit der Verbringungen von Schweinen innerhalb der einzelnen Bundesländer und nur selten zwischen den Bundesländern stattfindet. Dies erhöhe die Chance, Infektionskrankheiten schnell und regional bekämpfen zu können, bevor sie sich landesweit ausbreiteten.

Darüber hinaus sei der Schweinehandel nicht stark vernetzt, was bedeute, dass die Handelshäufigkeit zwischen den Betrieben relativ gering sei. Zudem spielten Importe und Exporte in dem Alpenland nur eine untergeordnete Rolle. Im Jahr 2021 habe der Selbstversorgungsgrad in der Schweinefleischproduktion bei 103 % gelegen, und weniger als 2 % der Schweine seien aus dem Ausland eingeführt oder dorthin exportiert worden.
AgE
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