Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.06.2008 | 06:22 | DLG-Feldtage 2008 

Pflanzenzüchter reagieren auf Klimawandel

Buttelstedt - Mit neuen Sorten reagieren deutsche Pflanzenzüchter auf den Klimawandel.

Pflanzenzucht und Klimawandel
(c) proplanta
Es gehe um Pflanzen, die widerstandsfähiger gegen Stress durch längere Trockenperioden und Hitze sind und angesichts begrenzter Anbauflächen höhere Erträge liefern, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter, Ferdinand Schmitz, am Dienstag bei den Deutschen Feldtagen in Buttelstedt bei Weimar. Als Beispiel nannte er Weizen, der bereits vor der Trockenperiode im Mai bis Juni Körner ausbildet. Auch erste Tests mit Hirse, die vor allem in Afrika angebaut wird, liefen.

Bei einer Entwicklungszeit von 10 bis 15 Jahren bis zur marktfähigen Sorte brauche die Branche, zu der 120 Unternehmen gehörten, verlässliche Rahmenbedingungen. Im deutschen Gentechnikgesetz sähen die Unternehmen Wettbewerbsnachteile. Während weltweit auf 115 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut würden, seien es in Deutschland in diesem Jahr etwa 350 Hektar, ausschließlich Mais. Insgesamt betrage die deutsche Anbaufläche für Mais 1,9 Millionen Hektar. «Ich glaube, wir brauchen eine zweite grüne Revolution», sagte Schmitz.

Der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, vertrat die Auffassung, dass der weltweit steigende Bedarf an Lebens- und Futtermitteln sowie Bioenergie mit einer modernen Landwirtschaft, die das Optimum aus der vorhandenen Fläche herausholt, gedeckt werden kann. Notwendig seien gesellschaftliche Diskussionen über das «Reizthema Gentechnologie in der Landwirtschaft». In den vergangenen Jahren habe sich eine immer größere Lücke zwischen Verbrauch und Produktion aufgetan. Beim Getreide reichten die globalen Reserven nur noch für 50 Tage.

«Wir treiben maßlosen Egoismus, wenn wir die in Deutschland und Europa vorhandenen Potenziale nicht nutzen.» Dazu gehörten der optimale Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und moderne Züchtungsmethoden.

Die DLG-Feldtage, die erstmals in Thüringen ausgerichtet werden, informieren Fachleute über neue Sorten und Anbaumethoden. Nach Veranstalterangaben sind 285 Unternehmen, Verbände und Institutionen aus dem Ausland vertreten. Dazu gehören auch große Unternehmen wie BASF, Kali+Salz oder Monsanto. Die DLG erwartet bis zum Donnerstag etwa 20.000 Besucher in Buttelstedt. Im Vorfeld hatte es Proteste gegen eine Parzelle mit gentechnisch verändertem Mais gegeben. Die DLG-Feldtage werden seit 1988 im Abstand von zwei Jahren veranstaltet. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Extremwetter machen Küstenüberwachung künftig wichtiger

 Kaltes Wetter schadet Stechmücken nicht

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken