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07.07.2009 | 18:20 | Atomenergie  

Schavan sieht in Atom-Panne einen Einzelfall

Berlin - Die Panne im Atomkraftwerk Krümmel ist für die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan ein Einzelfall.

Annette Schavan
Annette Schavan (c) Dt. Bundestag
Die Bundesforschungsministerin sieht keine akuten Sicherheitsgefahren in den deutschen Atommeilern. In einem Interview der Deutschen Presse- Agentur dpa drang sie weiter auf längere Laufzeiten für Atommeiler, bis die Öko-Energien ausreichend ausgebaut sind. «Wir brauchen die Verlängerung der Laufzeiten dringend», sagte Schavan. «Wir wollen das verbinden mit der Einrichtung eines Forschungsfonds.» Die CDU-Vize wies den Vorstoß von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) zurück, den Ländern die Atomaufsicht zu entziehen. Sie kritisierte indirekt Gabriels Vorgehen beim maroden Atommülllager Asse in Niedersachsen.


Sehen Sie Sicherheitsgefahren? Sollten die ältesten Atomkraftwerke abgeschaltet werden?

Schavan: «Da wird ein Einzelfall benutzt, um die bekannte Meinung zu formulieren. An dem Standort Krümmel, wo es einen Störfall gegeben hat, muss dem vernünftig nachgegangen werden wie in der Vergangenheit.»


Hält die Union trotz des Störfalls an ihrer Forderung nach einem vorläufigen Ende des Atomausstiegs fest?

Schavan: «Wir brauchen die Verlängerung der Laufzeiten dringend. Wir wollen das verbinden mit der Einrichtung eines Forschungsfonds, mit dem Unternehmen stärker in Forschung investieren, wo es um Sicherheitsfragen geht, zum Beispiel beim Endlager. Die Atomkraft bleibt eine Brückentechnologie, bis wir wirklich bei den anderen Wegen weitergekommen sind.»


Heißt das nicht, dass die Entwicklung der Öko-Energien weniger stark zunimmt?

Schavan: «Wir sind, finde ich, in Deutschland doch auf einem wirklich guten Weg, den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen, technologische Entwicklung für mehr Energieeffizienz zu forcieren und grüne Technologien zu verstärken. Dennoch darf man nicht leichtfertig das Potenzial der Energiegewinnung, das in der Kernkraft steckt, aufgeben.»


Was halten Sie von dem Vorschlag Gabriels, die Atomaufsicht auf den Bund zu konzentrieren und den Ländern zu entziehen?

Schavan: «Davon halte ich nichts. Wegen eines Störfalls die Atomaufsicht durch die Länder schlechtzumachen, ist nicht in Ordnung. Da, wo Herr Gabriel die Aufsicht hat wie bei Asse, täte er gut daran, sich um den Fortschritt des Konzeptes zu bemühen und ein gutes Beispiel zu liefern.» (dpa)
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