(c) proplanta Die sogenannte Alternanz ist nach Angaben der Hochschule für die Produzenten problematisch. Um die Schwankungen aufzufangen, seien die Obstbauern auf aufwändige mechanische oder chemische Methoden angewiesen; diese wirkten aber oft nur eingeschränkt. Die Forscher verfolgten daher verschiedene Ansätze, um den für die Alternanz zugrundeliegenden Mechanismus zu erforschen. Zum einen stünden die reifenden Früchte in Verdacht, durch ein Hormon die Blütenbildung im folgenden Jahr zu unterdrücken.
Der Universität Hohenheim zufolge planen die Wissenschaftler, diesen Ansatz mit Hilfe einer seltenen Apfelsorte zu untersuchen. Die Sorte „Spencer’s Seedless“ bilde Früchte ohne Samen, da sie aufgrund fehlender Blütenblätter normalerweise nicht bestäubt werde. Geplant sei, die Erträge von zwei Gruppen dieser Sorte zu vergleichen, wobei eine Gruppe künstlich bestäubt werde um Früchtemit Samen zu produzieren. So solle die Hypothese überprüft werden, dass das gesuchte Hormon in den Samen gebildet werde.
Ein weiterer Forschungsansatz gehe von Konkurrenz innerhalb des Baumes aus; konkret werde vermutet, dass Wachstum und Blütenbildung um Nährstoffe wetteiferten. In den Bäumen kollidiere möglicherweise die züchterische Bearbeitung, die auf größtmöglichen Ertrag hinarbeite, mit der natürlichen Veranlagung der Bäume, nach der auch ein geringer Ertrag für die Vermehrung ausreiche und die Selbsterhaltung wichtig sei. Bei Versuchen in diesem Zusammenhang habe auch bei einer wenig alternierenden Sorte durch übermäßigen Blütenansatz eine starke Ertragsschwankung induziert werden können.
Das noch bis 2020 laufende Projekt wird laut Angaben der Universität Hohenheim mit 250.000 Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie mit rund 615.000 Euro durch den australischen Gartenbauverband „Horticulture Innovation Australia Limited“ gefördert.
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