Die Läuse teilen sich mit dem Menschen eine lange Geschichte. Zehn Jahre nach dem menschlichen Genom ist jetzt auch das
Erbgut der Körperlaus Pediculus humanus humanus, entziffert worden.
Forscher von 28 Institutionen in Europa, den USA, Australien und Südkorea stellten das Erbgut der ungeliebten Blutsauer am Dienstag im US-Fachblatt «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) vor.
Das Genom der Körperlaus ist kleiner als jedes andere bisher sequenzierte Insektenerbgut, erläutert der Entomologe Barry Pittendrigh. «Das Leben von Läusen ist sehr, sehr simpel», sagte Pittendrigh dem Magazin. «Sie leben entweder in unseren Haaren oder der Kleidung und haben nur eine Art Mahlzeit, unser Blut». Im Gegensatz zu der nahe verwandten Kopflaus kann die Körperlaus - auch Kleiderlaus genannt - Bakterien übertragen.
Die Auswertung des Läuse-Genoms könnte auch überraschende neue Erkenntnisse über den Menschen produzieren. Da die Tiere den Menschen durch dessen Evolution und Migration begleitet haben, soll die Analyse des Läuse-Genoms unter anderem verraten, wann der Mensch Kleidung zu tragen begann. Vor allem aber soll es dem Menschen helfen, die winzigen Blutsauger in Zukunft besser unter Kontrolle zu halten. (dpa)