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08.04.2020 | 04:59 | Ozonabbau 
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Ungewöhnlich großes Ozonloch über der Arktis besteht weiter

London - Ein ungewöhnlich großes Ozonloch hält sich seit Wochen über der Arktis.

UV-Strahlung
(c) proplanta
In einer Höhe von etwa 18 Kilometern sei dort die Ozonschicht zu einem großen Teil abgebaut, teilte der Copernicus-Erdbeobachtungsdienst der Europäischen Union am Dienstag mit.

Schon Anfang März hatten Forscher auf einen außergewöhnlich starken Ozonabbau über der Region hingewiesen. Bilder des Copernicus Atmosphere Monitoring Service zeigten auch am Montag noch eine teilweise stark ausgedünnte Ozonschicht.

Seit Jahrzehnten entsteht über der Antarktis nach dem dortigen Winter, wenn die Bedingungen für einen Abbau der Ozonschicht herrschen, für einige Monate ein Ozonloch. Grund für das im Vergleich dazu deutlich kleinere Ozonloch auf der Nordhalbkugel sind in diesem Jahr ungewöhnliche atmosphärische Bedingungen, darunter extrem eisige Temperaturen in der Stratosphäre. Schon früher hatten Forscher gelegentlich kleine Ozonlöcher über dem Nordpol beobachtet, aber nie in diesem Ausmaß.

«Das Ozonloch, das wir in diesem Jahr über der Arktis beobachten, hat eine maximale Ausdehnung von weniger als 1 Million Quadratkilometer», wird Diego Loyola vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Mitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) zitiert. «Das ist klein im Vergleich zum Antarktischen Ozonloch, das eine Größe von etwa 20 bis 25 Millionen Quadratkilometern bei einer normalen Dauer von etwa 3 bis 4 Monaten erreichen kann.»

Forscher gehen davon aus, dass sich das Ozonloch bald wieder schließt. «Unsere Vorhersage geht von nun steigenden Temperaturen im Polarwirbel aus, damit wird sich der Abbau des Ozons verlangsamen und schließlich ganz aufhören», sagt Vincent-Henri Peuch, Direktor der Abteilung Atmosphären-Monitoring von Copernicus. «Die Polarluft wird sich nun mit ozonreicher Luft aus niedrigeren Höhen mischen.»

Die Ozonschicht ist eine natürliche Gasschicht, die die Erde vor der ultravioletten Strahlung der Sonne schützt. Das Ozonloch über der Antarktis war 1985 entdeckt worden und hatte zum schrittweisen Verbot der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) geführt. Seitdem schließt sich das Loch langsam. Das Ozonloch im Herbst 2019 zählte zu den kleinsten der vergangenen 35 Jahren.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 08.04.2020 07:43 Uhrzustimmen(10) widersprechen(3)
Wenn man aktuell die Temperatur- und Witterungsverläufe in Zentraleuropa unumwunden zur Kenntnis nehmen muss, so fragt man sich als kleines Ackerbäuerlein schon, warum man sich derzeit mit Ernteprognosen pfeilschnell in regelmäßigen Zeitintervallen aus der Deckung wagt, wonach eine monumentale Superernte vor unseren Hoftoren aufwartet.

In Zeiten wie diesen erachte ich solche schon perfide anmutenden Glaskugel-Träumereien als brandgefährliches Zündeln. Wann endlich orientiert man sich mit Fachverstand an den greifbaren Gegebenheiten und weckt keine Hoffnungen, die im Nachgang unerfüllbar bleiben.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, dieser Zorn eines Praktikers ist jetzt nicht an die obigen Experten gerichtet sondern an die Adresse derjenigen, die hoffentlich hinreichend Intellekt verfügen, einen solchen Fingerzeig korrekt deuten zu können.
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