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18.01.2008 | 08:06 | Forschung 

US-Dominanz in den Wissenschaften bröckelt

Arlington - Die USA bleiben zwar weiterhin die weltweit führende Nation was wissenschaftliche und technologische Innovationen betrifft, die bisherige Dominanz beginnt allerdings langsam zu bröckeln.

USA
(c) tiero - fotolia.com
Dies geht aus einem Bericht hervor, den das National Science Board am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach seien vor allem die wirtschaftlichen Entwicklungen in aufstrebenden Regionen wie Asien oder Indien dafür verantwortlich, dass der US-Wissenschaftssektor in punkto Wettbewerbsfähigkeit in letzter Zeit einiges an Boden verloren hat. Die Position der USA sei zudem deshalb besonders heikel, da man in technisch anspruchsvolleren Jobs zu oft auf ausländische Arbeitskräfte setze. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlagen die Autoren eine bessere Finanzierung für Grundlagenforschung und einen stärkeren "intellektuellen Austausch" zwischen wissenschaftlicher und industrieller Forschung vor.

"Im Bereich der Naturwissenschaften ist eine Vorherrschaft der USA ohne Zweifel nach wie vor gegeben", meint Peter Schuster, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einem Pressegespräch. Ein generelles Urteil falle aber schwer, da diese Dominanz eben nicht in allen wissenschaftlichen Gebieten bestehe. "Es kommt hier besonders darauf an, welche Bereiche man miteinander vergleicht", erläutert Schuster. Ein wesentlicher Faktor in diesem Zusammenhang sei zudem die finanzielle Förderungssituation in den jeweiligen Ländern. "In den USA ist, was die Forschungsförderung betrifft, insbesondere der private Sektor sehr viel stärker ausgeprägt als in Kontinentaleuropa", stellt der Akademie-Präsident fest. Eine Ausnahme bilde hier lediglich Großbritannien, wo eine eigene große Stiftung zur Finanzierung von Forschungsprojekten eingerichtet worden sei.

"Die USA haben bislang davon profitiert, dass sich dort zuerst eine Wettbewerbsstrategie in den Wissenschaften durchsetzen konnte", erklärt Schuster. Europa habe in dieser Hinsicht in den letzten Jahren aber weiter aufholen können. "Insgesamt betrachtet haben sich mittlerweile aber einige Konkurrenten auf der wissenschaftlichen Bühne etabliert", so Schuster. Hervorzuheben sei hier im Besonderen der ostasiatische Raum, wo mit China und Indien ein enormes Potenzial vorzufinden sei. "Aber auch in Südamerika sind - wenn auch derzeit noch auf eher niedrigem wissenschaftlichem Niveau - einzelne Forschungsbereiche für die zukünftige Entwicklung nicht außer Acht zu lassen", ergänzt Schuster und verweist auf Länder wie Brasilien, Chile und Argentinien.

Laut dem präsentierten Bericht liegt eine der Hauptursachen für die wackelnde Vormachtstellung der USA am Wissenschaftssektor auch in der unter der US-Bevölkerung weit verbreiteten Ignoranz gegenüber derartigen Themen. So seien viele Bürger beispielsweise nicht dazu im Stande die Frage zu beantworten, ob die Erde um die Sonne kreist oder umgekehrt. Vor allem die Evolutions- und die Urknalltheorie würden bei einem Großteil der US-amerikanischen Bevölkerung noch weitgehend auf Ablehnung stoßen. "Diese Differenzen deuten wohl daraufhin, dass viele US-Bürger sich stark an religiösem Gedankengut orientieren, was sie wiederum gegenüber wissenschaftlichen Theorien besonders skeptisch werden lässt", heißt es in dem Bericht. (pte)
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