Es handele sich um die weltweit größte, jemals gebaute Wellenmaschine, teilte die Leibniz Universität Hannover am Donnerstag mit. Sie sei in diesem Sommer eingebaut worden und solle im ersten Halbjahr 2023 in
Betrieb gehen.
Der 300 Meter lange Große Wellenkanal in Hannover-Marienwerder war bereits 1983 in Betrieb genommen worden. Bisher konnte er ausschließlich Wellen erzeugen. Nun rücken nach Hochschulangaben Installations- und Betriebskonzepte von Offshore-Anlagen sowie der Einfluss von Gezeitenströmungen stärker in den Fokus.
Vor fünf Jahren hatte das Bundeswirtschaftsministerium mehr als 25 Millionen Euro für den
Ausbau der Versuchsanlage bewilligt. Die Uni Hannover betreibt den Wellenkanal gemeinsam mit der Technischen Universität Braunschweig. Die Anlage ist in das Forschungszentrum Küste eingebunden. Sie besteht aus einem gut 300 Meter langen, 5 Meter breiten und 7 Meter tiefen Becken und gehört zu den größten ihrer Art weltweit.
Bisher konnten hier bis zu 2,2 Meter hohe Wellen erzeugt werden. Unter anderem bereitete das Land Niedersachsen hier Schutzprojekte für Ostfriesische Inseln vor. Angesichts des weltweiten Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels wird der
Küstenschutz immer wichtiger.
Auch zur Standfestigkeit von Offshore-Windenergieanlagen wurde bereits in Hannover-Marienwerder geforscht. Im kommenden Jahr werde die ausgebaute Anlage zunächst in ausgewählten Pilotprojekten zur Zukunft der
Energieversorgung wieder in Betrieb gehen, teilte die Universität weiter mit.