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06.05.2012 | 19:07 | Energiepolitik 

Wissenschaft fordert Konzept zur Energiewende

Karlsruhe - Die Wissenschaft wartet nach Angaben des neuen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, händeringend auf ein Konzept für die Energiewende.

Erneuerbare Energien
(c) proplanta
«Die Hochschulen stehen in den Startlöchern, aber es fehlen die politischen Vorgaben», sagte Hippler in Karlsruhe in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Hauptproblem sei, dass es keinen Konsens darüber gebe, bis wann und auf welchem Wege der Umstieg auf regenerative Energiequellen zu bewerkstelligen sei. «Da geht noch immer ein ideologischer Riss durch Deutschland.»

Da die Bundesländer in der Energiepolitik ein gewichtiges Wort mitzureden hätten, gebe es einen großen Koordinierungsbedarf. «Deutschlandweit sind rund 70 Ministerien an diesen Fragen beteiligt. Und mit jeder Wahl können sich die Vorgaben wieder grundlegend ändern», sagte Hippler, der zurzeit noch Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist. So habe Baden-Württemberg mit der neuen grün-roten Regierung zwar ein klares Energiekonzept vorgelegt. «Es wurde aber nicht mit dem Bund oder mit anderen Ländern abgestimmt.» Deshalb könne es nicht schnell umgesetzt werden.

In Deutschland werde das Thema Energie seit Jahrzehnten vernachlässigt, sagte der Wissenschaftler. «Es gab vor dem Unglück von Fukushima kein Konzept, und das hat sich nach dem Unglück auch nicht geändert.» Den Hochschulen fehlten damit klare Aufträge. Dadurch scheitere die Umsetzung der politischen Vorhaben. «Entsprechend der Zielrichtung müssen wir ja Geräte anschaffen, Studiengänge aufbauen und Wissenschaftler anwerben.»

Als Lösung schlägt Hippler einen wissenschaftlichen Beirat vor - nach dem Vorbild des amerikanischen Department of Energy. «Er müsste aber auch wirklich was zu sagen haben.» Die Technikakademie werde zwar als Berater der Regierung geführt, trete aber bislang nicht in Erscheinung. «Im Moment weiß niemand, woher sich die Politik ihren Rat holt.» Die Debatte der vergangenen zwölf Monaten habe aber eines gezeigt: «Wir brauchen mehr Sachverstand und weniger Aktionismus.» (dpa)
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