Werde nichts unternommen, könne sie dagegen bis 2050 um 20 Prozent steigen, warnte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Dienstag anlässlich der Veröffentlichung einer Studie im Journal «Nature Communications».
Stickstoff trägt unter anderem zur
Feinstaubbelastung bei. Außerdem unterstützt Stickstoff die Bildung von bodennahem
Ozon, das die Atemwege reizt, und kann auch Gewässer ökologisch umkippen lassen.
Etwa die Hälfte der Stickstoffbelastung komme aus der Landwirtschaft. Hier lasse sich viel einsparen. «Jede zweite auf den Feldern ausgebrachte Tonne Stickstoff wird derzeit nicht von den Pflanzen aufgenommen, sondern vom Regen ausgewaschen, von Kleinstlebewesen zersetzt oder vom Wind weggeweht», schreibt das Institut. Landwirte sollten daher die Düngung etwa durch Messen der Bodenwerte genauer anpassen.
«Verbraucher in den entwickelten Ländern könnten das Wegwerfen von Lebensmitteln halbieren, ebenso den Fleischkonsum und den damit verbundenen Anbau von Viehfutter - das würde ihrer Gesundheit ebenso nützen wie ihrem Geldbeutel», sagte Alexander Popp, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.
Derzeit seien die Auswirkungen von Stickstoff auf die Gesundheit bedeutender als die Folgen für das Klima, erläuterte Ko-Autor Hermann Lotze-Campen. Dies könne sich aber ändern. «Deshalb hätte eine Verringerung der Stickstoffbelastung den doppelten Vorteil, heute unserer Gesundheit zu helfen und in der Zukunft Klimarisiken zu vermeiden.» (dpa)