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13.09.2014 | 14:08 | Wildschweinjagd 

Baden-Württembergs Minister kommt Jagdgesetz-Kritikern entgegen

Stuttgart - Die Proteste der Jäger zeigen Wirkung: Minister Bonde macht ihnen beim Jagdgesetz offenbar große Zugeständnisse. SPD-Fraktionschef steht hinter dem Minister. Dem Nabu gefällt das gar nicht.

Jagdgesetz Baden-Württemberg
(c) proplanta
Im Streit um das neue Jagdgesetz ist die grün-rote Landesregierung zu Zugeständnissen bereit. Dem Kabinett werde ein neuer Gesetzentwurf vorgelegt, sagte SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel am Samstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.

Dieser komme den Jägern weitestgehend entgegen. Schmiedel sprach von einem «ausgewogenen Kompromiss». So solle die Wildschweinjagd im Wald bis zu einem Abstand von 200 Metern zum Waldaußenrand und auf freier Flur auch in der Schonzeit erlaubt werden. Schmiedel bestätigte damit einen Bericht der «Schwäbischen Zeitung».

Ein Sprecher des Forstministeriums bestätigte, dass es einen neuen Kabinettsentwurf gebe, wollte auf Anfrage aber keine Details nennen. Das Gesetz solle im April 2015 in Kraft treten.

Das Land bewege sich verglichen mit den Ausgangspositionen zu «80 bis 90 Prozent», sagte der SPD-Fraktionschef. Weil die Zusammenarbeit zwischen Natur- und Tierschützern und Jagdverbänden durch das neue Gesetz aber generell verbessert werde, glaube er, dass auch der Naturschutzbund (Nabu) damit leben könne. Dieser war in der Debatte um das neue Gesetz bislang auf Gegenkurs zu den Jägern. 

Dem Bericht der «Schwäbischen Zeitung» zufolge sollen zudem Landwirte für Schäden im Mais nicht mit aufkommen müssen, wenn sie die Felder vorher zumutbar gegen Wildschweineinfall gesichert hatten. Auch der verpflichtende Wildtierbeauftragte auf Kreisebene sei offenbar vom Tisch, schreibt die Zeitung.

Der Nabu sieht die Entwicklung kritisch. «In den letzten Wochen ist das Ministerium dem Landesjagdverband sehr weit entgegengekommen. Ein Nabu-Gesetz würde ganz anders aussehen», sagte Nabu-Experte Johannes Enssle der «Schwäbischen Zeitung». Er hoffe, dass das Ministerium bei der Pufferzone am Waldrand hart geblieben sei.

Der Landesjagdverband zeigte sich zufrieden. Sollten die Angaben stimmen, sei das «ein Schritt in die ganz klar richtige Richtung», sagte Landesjägermeister Jörg Friedmann. Im Südwesten sind rund 30.000 Jäger im Verband organisiert. Im 2012/2013 haben sie rund 70.000 Wildschweine geschossen. Die Tiere sorgen immer wieder für Schäden rund um die Waldgebiete. (dpa/lsw)
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Kommentare 
Inge schrieb am 15.09.2014 08:14 Uhrzustimmen(126) widersprechen(125)
Habt Iht die Grünen schon einmal kämpfen sehen ? Die knicken doch immer vor der SPD ein.
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