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15.12.2015 | 07:32 | Agrarförderung 
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Baden-Württemberg: Förder- und Ausgleichsleistungen werden aktuell ausgezahlt

Stuttgart - Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat in der 49. Kalenderwoche mit der Auszahlung der flächenbezogenen Förder- und Ausgleichsleistungen des Gemeinsamen Antragsverfahrens begonnen.

Förderung für Landwirte in Baden-Württemberg
(c) proplanta
Als erstes Verfahren wurde die Auszahlung des Landesprogramms zur Förderung von steilem Grünland begonnen. Weiterhin folgte die Auszahlung der ersten Landschaftspflegeverträge. Für beide Verfahren soll in diesen Tagen eine zweite Auszahlungsrunde für weitere Antragsteller erfolgen.

„Mit diesem Start können wir in Baden-Württemberg sehr zufrieden sein“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Montag (14. Dezember) in Stuttgart.

Die Ausgleichszulage als weitere wichtige Unterstützungsmaßnahme des Landes für die besonders schwierig zu bewirtschaftenden und ökonomisch weniger guten Flächen in den benachteiligten Gebieten soll kurz vor Weihnachten zur Auszahlung kommen. Das war in diesem Jahr der frühestmögliche Termin.

Die größten Zahlungen erfolgen über die EU-Direktzahlungen in der 1. Säule, die sogenannte Betriebsprämie. „Bei der letzten Agrarministerkonferenz hatten wir vereinbart, die Betriebsprämie möglichst bis Ende Dezember und möglichst umfassend auszubezahlen. Wir werden in Baden-Württemberg dank einer großartigen Leistung der beteiligten Verwaltungen alle Direktzahlungen, die ein Antragsteller beantragt hat - also die Basisprämie, die Greeningprämie, die Umverteilungsprämie und gegebenenfalls die Junglandwirteprämie auszahlen. Das ist nicht in allen Bundesländer so. Es ist geplant, dass die Bundeskasse die Auszahlung ab dem 29. Dezember 2015 vornimmt“, sagte Bonde.

Die Umsetzung der neuen europäischen Vorgaben für die Direktzahlungen und die Maßnahmen der 2. Säule haben die Landwirte und die Verwaltung auf allen Ebenen vor sehr große Herausforderungen gestellt. Die Verzögerungen bei der Rechtsetzung auf EU und nationaler Ebene haben sich sowohl auf den Starttermin bei der Antragstellung im Frühjahr, wie auf den gesamten Verwaltungsprozess negativ ausgewirkt.

„Die Landratsämter, die Regierungspräsidien, das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz haben sich mit sehr großem Engagement den Herausforderungen gestellt. Sie hatten in diesem extrem schwierigen Jahr zahlreiche Probleme zu meistern und haben es geschafft in Anbetracht der schwierigen finanziellen Lage unserer Betriebe noch eine Auszahlung der Beihilfen im Jahr 2015 zu realisieren. Dafür danke ich alle Beteiligten“, so der Minister.

Trotz dieses positiven Ergebnisses, das gemeinsam erreicht werden konnte, werden dieses Jahr sicherlich etwas weniger Antragsteller in der ersten Auszahlungstranche ihre Gelder erhalten als in den normalen Jahren. Dies sei den Verzögerungen, dem deutlichen Mehraufwand und der weiter gestiegenen Komplexität geschuldet. Insbesondere sei der von der EU vorgeschriebene Aufwand für die Betriebskontrollen deutlich gestiegen, so der Minister.

Nur durch den hohen Einsatz der Bediensteten und der insgesamt guten Wetterlage bis in den Dezember hinein war es möglich, die Betriebskontrollen im Gelände durchzuführen. Es sind noch erhebliche Nacharbeiten bei einzelnen kontrollierten Betrieben zu leisten, die ggf. im Einzelfall erst eine Bewilligung im neuen Jahr ermöglichen.

Unternehmen, die ihre Liquiditätsplanung zeitlich sehr eng auf die Aufzahlungen rund um Weihnachten abgestellt haben, sollten diese ggf. überprüfen, um durch eine Auszahlung erst im neuen Jahr nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Nach dem Jahreswechsel werden die weiteren Bewilligungen und Auszahlungen im engen Turnus vorgenommen. Die Auszahlung der FAKT-Förderung erfolgt analog dem MEKA im Frühjahr nach Ablauf der Verpflichtungszeiträume.
MLR-BW
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Kommentare 
euwahnsinn schrieb am 15.12.2015 12:24 Uhrzustimmen(181) widersprechen(173)
ganz treffender kommentar agricola!! endlich jemand wo schreibt wie es im echten und im eu bauernleben aussieht!! danke dafür
agricola pro agricolas schrieb am 15.12.2015 09:20 Uhrzustimmen(206) widersprechen(166)
...Das Prämienkonstrukt - ein virtuelles Arbeitsbeschaffungsprogramm sondergleichen mit Wertschöpfungspotential aus dem NICHTS, führwahr!!! Insbesondere aber für WEN!? Wenn man sieht, wie aufwandsintensiv aufreibend eine solche Umverteilung der Agrargelder vonstatten geht und wie simpel schlussendlich diese Gelder auf den vielen Konten der jeweiligen Sofamelker aufwandsfrei zügigst bereits angekommen sind, stellt sich doch hin und wieder die grundsätzliche Frage nach dem WOFÜR!!! Wir sollten kritisch aufhorchend zur Kenntnis nehmen, wie diese „BAUERNWOHLTAT“ auf den Höfen ankommt und wie schwierig es doch ist, selbige positiv in Einklang bringen zu wollen mit den erst dieser Tage veröffentlichten Betriebsergebnissen sektorenübergreifend auf unseren deutschen Höfen. Die desaströsen Zahlen und Fakten verschweigen nicht, wie viele Bauernfamilien dato bedrohlichst existenzgefährdet sind; insbesondere meine viehhaltenden Kollegen. Wohin wohl nun die Reise dieser Bauern-Gullivers hinführen mag!? // Agrarminister Bonde machte sich erst letzte Woche für die hehren Bestrebungen im Südwesten stark, eine segensreiche Ausweitung des BIO-ANBAUS voranzutreiben. Die damit gesichert einhergehende Ausweitung des Bürokratiewahns, wie auch immer geartet, hat man dabei berücksichtigend bedacht!? - Ich frage mich aktuell schon des Öfteren, wann endlich man zu der Einsicht gelangen mag, dass dieses systembedingte Bauerndrangsal an Machbarkeitsgrenzen stößt, stoßen MUSS(!) gerade für diejenigen Betriebe jenseits der 1.250,00-Euronen-Almosengrenze!? Ja richtig, NUR 1,5 Prozent unserer Bevölkerung unterstehen noch diesem SKLAVENTUM DER NEUZEIT. Wann aber erreicht man DIE kritische Masse u. selbige implodiert gnadenlos und unaufhaltsam mit äußerst fatalen Auswirkungen für die derzeit jubelnden 98,5 Prozent!? Dekadenz stößt dann an seine brutalsten Grenzen!!!!! // Zur gedanklichen Auffrischung: Im Südwesten haben die Bauern im heurigen Jahr eine mickrige Ernte eingefahren und werden dafür auch noch mit mickrigsten Preisen belohnt, weil dennoch sämtlichste Läger allerorten am Überquellen sind!!!!(?) - Ja nun denn, wohl deshalb stehen die Bauern in Baden-Württemberg beim Vereinnahmen der Betriebsprämien an erster Stelle, die Schlusslichtfunktion in der Einkommensskala ist nämlich kaum zu verleugnen; seit Jahren schon nicht....! Man lasse es sich auf der Zunge zergehen, bei einer „triumphalen“ Eigenkapitalbildung von sage und schreibe etwa 100,00 EURONEN im JAHR im Durchschnitt; ... u. selbiges Ergebnis bei einer Rekordernte 2014!!! Was ereilt uns nun in 2015/2016!? - Erfolgreiches Potential, dass die Bauern hier bald gesichert Einzug auf der ROTEN LISTE halten können!?
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