Sie wollen bis zum Jahresende eine Analyse der bisherigen Entwicklung in der Land- und Ernährungswirtschaft vorlegen und Schlussfolgerungen für die Neuausrichtung der Branche im Land zur Diskussion stellen, kündigte die Gruppe am Mittwoch in Schwerin an.
Zu ihr gehören die Umweltverbände
BUND und
NABU, der Deutsche Tierschutzbund, die evangelische Nordkirche, Michael Succow von der Stiftung zum Schutz der Natur und der Journalist Klaus Bednarz. Sie hatten im August mitgeteilt, vorerst keine weitere Zuarbeit zum Masterplan-Entwurf zu leisten.
Der Masterplan zur Zukunft der Landwirtschaft sollte ursprünglich im September 2013 vorliegen. BUND, Nabu und Tierschutzbund hatten die Arbeit der zuständigen Perspektivkommission bereits im Januar kritisiert, weil Bestandsanalysen - etwa zur Intensivtierhaltung im Land - fehlten und die
Gentechnik mit der Begründung abgelehnt werde, dass sie «derzeit» keine Vorteile bringt. Der Kommissionsvorsitzende, Ex-Kultusminister Hans-Robert Metelmann, teilte im August mit, dass er im Sommer 2014 mit der Vorlage des Masterplanes rechne.
In einem Brief an Metelmann und die anderen Mitglieder der Perspektivkommission erklärte die Gruppe der «Aussteiger», dass sie bei der Masterplanerarbeitung eine ernsthafte und kritische Analyse der gegenwärtigen Situation in der Land- und Ernährungswirtschaft vermisse. Abweichende Auffassungen hätten kaum Berücksichtigung gefunden. Deshalb könnten sie den Entwurf des Masterplanes nicht weiter mittragen.
Die Vertreter von Ökologie, Tierschutz und Ethik schlugen vor, die Perspektivkommission neu zu strukturieren. Künftig sollten Experten für Ökologie und den ländlichen Raum über Anhörungen einbezogen werden.
Erfahrungen anderer Bundesländer sollten berücksichtigt werden, etwa bei der Erarbeitung eines Tierschutzplanes in Niedersachsen und der Nutztierhaltungsverordnung für Schweine in Nordrhein-Westfalen.
Die von Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) im Juni 2012 berufene Perspektivkommission besteht aus 28 Mitgliedern, die laut Ministerium unterschiedlichste Interessen vertreten. Ihr gehörten Vertreter der Wirtschaft, Lehre und Forschung, des Bauernverbandes sowie Mitglieder von Natur- und Tierschutzverbänden, Verbraucherschutz und Kirchen an. (dpa/mv)