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11.09.2022 | 11:15 | Ernteprognose 2022 

COPA und COGECA erwarten weniger Getreide und Ölsaaten

Brüssel - Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) haben am Freitag (9.9.) ihre Prognose für die diesjährige Getreideernte einschließlich Mais in der Gemeinschaft deutlich nach unten korrigiert und zeigten sich auch mit Blick auf das Aufkommen von Ölsaaten etwas weniger optimistisch

Ernteerwartungen 2022
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(c) proplanta
Die Brüsseler Fachleute taxieren jetzt die Getreideproduktion auf voraussichtlich 269 Mio t; das wären 6,8 % weniger als 2021. Damit würde der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre verfehlt. Anfang Juli waren noch 277 Mio t Getreide erwartet worden.

COPA und COGECA begründen den voraussichtlichen Rückgang des Getreideaufkommens gegenüber 2021 vor allem mit der diesjährigen Sommertrockenheit, die besonders die Körnermaiserträge drücken dürfte. Deshalb wird bei dieser Getreideart mit einem Minus von 20 % auf 55 Mio t gerechnet.

Für die Weichweizenerzeugung veranschlagen die Experten einen Rückgang um 2,5 % auf 125,6 Mio t und für Hartweizen eine Abnahme der Produktion um 7,4 % auf 7,4 Mio t. Nur das Aufkommen von Gerste bewege sich mit schätzungsweise 51 Mio t auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen dürfte die EU-Ernte von Ölsaaten in diesem Jahr nach Einschätzung der COPA/COGECA mit 31,9 Mio t um 6,7 % besser ausfallen als 2021.

Im Juli waren allerdings noch 32,1 t erwartet worden. Dennoch würde mit der neuen Schätzung der Fünfjahresdurchschnitt um gut 5 % übertroffen. Im Einzelnen beziffern die Brüsseler Fachleute die Rapserzeugung 2022 auf 19,5 Mio t; das wären 16,4 % mehr als im Vorjahr. Begründet wird die positive Entwicklung mit einer größeren Anbaufläche und guten Erträgen. Dagegen dürfte die Produktion von Sonnenblumensaat um schätzungsweise 7 % auf 9,6 Mio t zurückgehen, obwohl die Anbaufläche ein Rekordniveau erreicht habe.

Die Erzeugung von Eiweißpflanzen in der EU veranschlagen die Experten nun für 2022 auf 3,92 Mio t, was im Vorjahresvergleich einem Zuwachs von 5,1 % entsprechen würde. Maßgeblich seien vor allem die guten Ernten in den skandinavischen und baltischen Staaten gewesen. Dabei wird für die Sojabohnenproduktion in der EU von einem Plus von 4,7 % ausgegangen. Hier dürfte die Ausweitung des Anbaus um 17,4 % den rückläufigen Durchschnittsertrag mehr als ausgleichen.
AgE
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